Schwedische Machenschaften

Ich weiß nicht, wie die das machen, da bei IKEA.

Jetzt habe ich übrigens hin- und herüberlegt, ob ich vielleicht lieber IHKÄA schreiben soll. Oder „schwedisches Möbelhaus“. Um keine Werbung zu machen für die. Ich könnte auch „die mit dem Elch“ oder „die mit den fiesen Fleischbällchen, die immer falsch ausgespro-
chen werden“ schreiben. Oder „da, wo immer Schrauben fehlen, – kennt man doch!“. Oder „wo Alle immer Teelichte kaufen“ (obwohl die da gar nicht billiger sind als anderswo, eher teurer). Oder „wo die Sachen so lustige Namen haben, wie Hjverssön oder Krödenplöty, haha.“ Habe ich jetzt ungefähr alle IKEA-Klischees durch?

Jedenfalls weiß ich nicht, wie die das machen. Es wirkt unspektakulär, das ist gerade das Perfide, scheint aber doch Methode zu haben. Als ich mir vor zwei Jahren meine neuen Küchenschränke da kaufen wollte, hat man mir in der Küchenabteilung eine dufte Liste für alle Teile ausgedruckt, trotzdem habe ich aus Versehen die falschen Einlegeböden mitge-
nommen. Nachdem ich das gemerkt hatte, musste ich natürlich noch mal hin.

Und wenn man noch mal hin muss, dann kauft man auch noch mal Teelichte (also ich nicht, aber sonst alle, die ich kenne) oder einen kleinen Flickenteppich und zwei Kaffee-
becher und Bettwäsche. Und zuppdiedulli sind noch mal 50 Euro weg.

Und gestern waren Freundin M. und Mann und Tochter ebenfalls dort, um ihre Küchen-
schränke zu kaufen, sogar aus derselben Serie. Und sie waren noch total froh, dass alles vorrätig war, und sie alle Teile gleich mitnehmen konnten. Und dann? Stellt sich beim Zusammenbauen raus, dass sie aus Versehen einen Unterschrank zuviel mitgenommen haben. Dabei hat man ihnen doch extra eine Liste… Und jetzt müssen sie noch mal hin!

Ich glaube, in der Küchenabteilung werden vielleicht so spezielle „Komm-wieder-und-
kauf’-dann-noch-was-Hormone“ versprüht. Doch, bestimmt. Bei zwei Vorfällen dieser Art kann man jetzt vielleicht noch von Zufall sprechen. Oder launig behaupten: „gleich und gleich gesellt sich eben gern“ und damit die Vermutung, dass mein Freundeskreis und ich eben Küchenkaufspezialisten seien, heftig bezwinkern.

Ich glaube aber jetzt schon an ein System. Und deshalb brauche ich jetzt noch mindes-
tens einen Dritten im Bunde, dem das auch genauso passiert ist, mit „Küche und Liste und dann eins falsch und: muss noch mal hin„, denn meiner Meinung nach ist’s ab dem 3. Mal kein Zufall mehr, sondern schon eine verdächtig wirkende Reihung. Das lässt sich übrigens auf alle Lebensbereiche übertragen: An drei Tagen hintereinander morgens was gegessen? Aha! – Frühstücker!

Und, ach so: Ja, ich renoviere noch. Noch bis zum Wochenende habe ich mich in Staub-
hausen eingemietet. Danach ist erstmal tiefes Luftholen dran…

39 thoughts on “Schwedische Machenschaften

  1. Sehr guter Beitrag, ich habe mich ausgeschüttet vor Lachen, obwohl ich selber Skandinavien über alles liebe. Meine Romane spielen zum Beispiel auch dort.
    Das heißt aber noch lange nicht, dass ich alles von dort lieben muss.
    Und mit besagtem Möbelhaus habe ich auch schon meine Erfahrungen durch.
    Himmel, ich hätte sie aufschreiben sollen.

    Gruß Karen

  2. Also ein Küchenmöbelspezialist bin ich nicht. Aber ich oute mich hier und jetzt als notorischen Frühstücker. Ja, jeden Morgen ess ich was. Und es ist mir noch nicht einmal peinlich!

      • Nein, viel, viel schlimmer! Selbstgemixtes Müsli mit Milch. Marmelade gibt es höchstens sonntags zum (verspäteten) Frühstück und Eier nur alle Jubeljahre und Ostern. Gott, ist mir das peinlich!

        • Ojeh, dann bist Du wohl das, was man in der Fachliteratur als einen „harten Fall“ bezeichnet. Hast Du denn schon mal versucht, die Milch weg zu lassen, nur für ein paar Tage?

          • Nein, ich habe auch Angst, dann auf O-Saft als Geschmacksträger zu kommen wie eine Bekannte von mir, der Milch schon nicht mehr hart genug ist. Und wenn man erst mal Müsli mit O-Saft zu sich nimmt, dann ist man doch ganz unten angelangt! Da hilft einem niemand mehr!!!
            Vielleicht sollte ich anstelle des Frühstücks lieber versuchen, morgens an einem runden Stein zu lecken?

          • Nein, nein! Auf keinen Fall! Finger weg davon! *kopfkratz*
            Öh, versuch‘ doch lieber, die Müesli-Portionen langsam zu verringern. Von der Salatschüssel auf tiefe Teller, dann Schälchen, dann Eierbecher…

          • Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, ich bin ja jetzt schon ganz zitterig und mir perlt der kalte Schweiß auf der Stirn. Gibt es nicht doch ein Ersatzfrühstück, das nicht abhängig macht?

          • Ich fürchte fast, das würde meinem Chef nicht gefallen. Außerdem habe ich Angst, dass ich vor Hunger viel zu früh wach werde.

    • GENAU! Ich oute mit. Und Frühstückseier sind fast immer mit im Spiel. Gerne auch gleich mal drei Tage hintereinander.
      Und Küchengeräte habe ich zu den selben Bedingungen ebenfalls erworben und bastelte zuhause erfolglos und immer gereizter daran herum, bis ich wieder hin fuhr und mir gesagt wurde, dass da ein Teilchen falsch sei und deshalb der ganze Mist…da kaufte ich dann ein Regal…und als ich da wieder hin musste, kaufte ich zwei Bilderrahmen. Mit denen gab es dann allerdings keine Schwierigkeiten, die muss man ja nur füllen und aufhängen. Seitdem kaufe ich nich mehr so gerne was zum Selberbauen von IKEA, nur noch einfache Sachen wie Bettwäsche, da waren aber keine Knöpfe dran, hab ich trotzdem behalten oder Tassen mit einfachen Untertassen, braucht man bloss drauf zu stellen, das geht gerade noch.

      • Ich habe mal bei IKEA zwei kleine Regale gekauft, die hatten zwar nichts mit der Küche zu tun, aber mit denen kann ich immer am besten auftrumpfen: Die Regale waren im Laden eingepackt, so dass ich nicht sehen konnte, was genau im Paket ist. In dem einen war ein Regal mit zwei linken Seitenwänden, in dem anderen eines mit zwei rechten Seitenwänden. Ungelogen! Und jetzt kommt die Pointe: Das Regalmodell heißt … Totte! Echt wahr!

        • :)) Schöne Geschichte! Aber dann hat’s ja gepasst.

          Ich habe übrigens einen Freund, der heißt Peter. Und genauso heißt auch sein ca. 20 Jahre altes verchromtes IKEA-Regal. Dazu stand früher immer im Katalog: „Peter hat verstellbare Füße.“, – das muss er sich heute noch anhören…

      • @ Annemikki: Ui, Ihr könnt ja vielleicht eine Gruppe aufmachen, das ist sicher sehr unterstützend. 😉

        Den Trick mit der Tasse, liebe Annemikki, hab‘ ich mir notiert und werde ihn bei nächster Gelegenheit mal anwenden. Da freu‘ ich mich schon drauf! :))

  3. was mich ja schon immer mal interessieren würde: wieviele kinder gingen schon verloren, vergessen und verbuddelt in einem haufen voller bunten kugeln und nie wieder gefunden?

    ein IKEA besuch ist immer wieder was besonderes!

    • Im Falle von Herrn Picasso ist das Rätsel gelöst: Seine Mami hat ihn damals im Bälleparadies vergessen, und dieses Trauma hat eine malerische Revolution ausgelöst. Das kann man hier dank NetRats Zeichenkuli ganz deutlich sehen. ;D

        • Den haben sie wahrscheinlich in eine schwedische Sauna gesperrt, und Mutti hat eine Uhr dazugetan und gesagt: „Wenn du lieb bist, holt Mutti Dich in einer halben Stunde wieder raus!“ Und dann hat sie die Uhr auf den Ofen…

          • DAS muss es sein! *mit dem kopf auf die tischplatte knallt*

            meine kunstidee wär ja brilliant. ich male ein ganz grünes bild. von oben bis unten alles nur grün, der selbe farbton. und als bilderklärung steht unten auf einem kleinen zettelchen „rot“. 😀

          • Das ist wirklich gar nicht verkehrt. Denn wenn Du eine Minute auf ein grünes Bild guckst, und anschließend auf eine weiße Wand, siehst Du ja auch Rot, weil die Farbrezeptoren im Auge Jahrmarkt haben… Mal das mal! :))

          • das wäre eine echte herausforderung! aber mit irgendeinem technischen trick (oder einem magischen pinsel) könnte man das vielleicht hinkriegen… so wie damals diese vexier-bilder…

    • In Zürich gab oder gibt es eine Kleiderboutique, wo Frauen verschwinden. Eine Stadtlegende erzählt, dass schöne, junge Frauen in die Kabine gehen, Kleider testen und nie mehr rauskommen. Ein doppelter Boden oder eine doppelte Wand ist im Spiel. Die Frauen tauchen dann bei reichen Oelscheichs wieder auf?

      • Mir hat Ikea als Idee immer gefallen. Ich könnte während Stunden im Katalog oder in einem Geschäft umschauen. Ich finde auch die Werbung schön, aber ich kann die Möbel nicht zusammenbasteln.
        Ich bin unbegabt und meistens fehlt eine Schraube oder ein kleines Stück.

        poc

        • Also, entweder hat die Boutique inzwischen zugemacht, weil sich niemand megr rein traut oder aber sie brummt wie verrückt, weil Ehemänner ihre zwar hübschen, aber zu anstrengenden Frauen dort hin zu bringen versuchen. 😉

          Mir macht das Aufbauen von schwedischen Möbeln eigentlich kaum Probleme, und gefehlt hat mir auch noch nie was. Angeblich ist das nur zu Beginn (in den 70ern) gelegentlich mal vorgekommen, und hat dann diesen Ruf begründet. So zumindest behauptet es Ikea. 😉

          Auf den neuen Katalog freue ich auch immer richtig und werde ab Anfang August schon unruhig…

    • @ Jules:

      :)) Vorgestern haben meine Freunde auch versucht, ihre kleine Tochter dort loszuwerden, aber die Mitarbeiter wollten sie nicht haben. Die lahme Ausrede: Zu klein…
      Dabei ist sie schon 2 (und macht Trubel für 3)!

  4. „Komm-wieder-und-kauf’-dann-noch-was-Hormone“

    braucht’s doch da garnicht – die haben in ihrem Listen-Ausdruck-Programm doch bestimmt einen
    ‚Vertausch-doch-mal-schnell-was‘ Button

    Teelichte kauf‘ ich da nicht – aber seit ikea brauch‘ ich keine Bleistifte mehr kaufen wenn die alle sind geh‘ ich mal wieder bummeln und Bleistifte sammeln

    mlg reinhold

    und noch viel Spaß in Staubhausen

    • Das ist ja das Irre! Die Listen sind 1A! Haben wir geprüft…

      Das mit den Bleistiften machen Viele. Mir sind sie zu kurz, ich krieg‘ die Motten, wenn ich mit so einem Futzel schreiben muss. 😉

      Und in Staubhausen gehen die Dinge (zumindest für mich, hoffentlich!) laaaaangsaaaam dem Ende entgegen.

      Lieben Gruß zurück!

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