Schichtdienst

Boh, Leute… Ich renovier‘ und renovier‘ und renovier‘! Abends, wenn ich nach Hause komme, brauch‘ ich nicht mal mehr was zu Essen, weil ich wieder pfundweise Staub geschluckt habe. Naja, ist auch sättigend, aber immerhin kalorienarm. Wenn ich das richtig überblicke, geht das noch ca. zwei Wochen so weiter, bis die kleine Freundes-
Familie da endlich einziehen kann. Es tauchte nämlich bisher fast jeden Tag eine neue Überraschung auf.

Ein schönes Beispiel dafür sind die Türrahmen: oberste Schicht Binderfarbe, darunter teil-
weise Tapete(?!), darunter auch schomma ’ne Schicht Lack, dann Klebefolie in dunklem Holzdekor, die sich nach Jahrzehnten des dort Gemütlichmachens nur sehr ungern lösen möchte und außerdem einen fiesen Klebefilm hinterlässt, darunter zwei Schichten (wei-
ßen und cremefarbenen) Lack, – und darunter schließlich: Dunkles Holz!

Also, ich hab‘ ja nun auch schon einiges gesehen, aber: Au Mann!

13 thoughts on “Schichtdienst

  1. Du bist echt tapfer und ausdauernd. Ich ziehe meinen Hut!
    Wenn ich das so mitverfolge, kann ich nur sagen, Deine Freundesfamilie kann sich wirklich glücklich schätzen, Dich als Freundin zu haben. Da wirst Du danach höchstwahrscheinlich Arme wie ein Bodybuilder besitzen, nach der ganzen Spachtlerei:)

    • Es muss ja fertig werden! Nützt ja nix!

      Die sind schon ganz froh, glaub‘ ich. Freundin M. hat gestern zur Verabschiedung gesagt: „Ich liebe Dich!“ 😉
      Aber vielleicht lag das auch an meinen neuen, strammen Oberarmen…

  2. Vielleicht war der Vorbesitzer dieser Tür ja auch einfach ein esoterischer ORGON-Freak. ORGON sammeln geht nämlich wenn man immer abwechselnd ne Schicht Metall mit ner Schicht Holz abwechselt, oder so. Und innen is dann Metall. Und da legt man sich dann rein und macht den Deckel zu. Von der Orgonkiste.

    Aber wenn das so einer war, dann hat der die Reihenfolge irgendwie durcheinandergebracht. Und von Klebefolie Mortadellaimitat stand in der Bauanleitung auch nie was. Das war dann sicher so’n Verlegenheitsding von dem, so „kein Geld mehr für Blech“, oder „Blech ist aus, darf es etwas Wurstfolie sein?“.

    Ich hab Hunger und ich hab eben zwei riesige drehende Teller mit Tonband drauf gesehn. Ich glaub ich muss nun losgehn und mir nen Nudelsalat kaufen, sonst ess ich hier das Tonband auf, und dann seh ich aus wie ein Colaautomat oder so.

    Oder n halben Gockel. Oder n Schnütsel mit Nutella.

    • Wurstfolie wär‘ uns fast lieber gewesen, glaubich… Da hätte ich nicht so’nen „frühe-80er-Jahre-Horror“ gekriegt. Wurst geht doch immer und ist zeitlos schick!

      Was macht man denn in der Orgonkiste dann? Astrein abgeschirmt die Däume drehen? Orgone spenden? Orgonischen Dünger produzieren? Orgonisatorische Dinge klären? Jetzt hab‘ ich’s leider verpasst, mich mal in länger in den Türrahmen zu stellen, um die Wirkung zu erproben. Mist.

      • Öhm Orgon soll so ne Art Lebensenergie sein die man mit so nem Schichtdingens quasi analog zu einem Elko – also so einem Elektrolytkondensator – jeder andere Kondensator tuts natürlich auch aber das Wort is so schick – also so’n Kondensator is ja eigentlich nix anderes als son aufgewickeltes Kaugummipapier doppelt mit Kaugummi noch dazwischen und am einen is n Pol und am anderen is auch n Pol und dazwischen baut sich Spannung auf

        rede ich noch von Elektrokrempel oder is das schon ein schlechter Film?

        Also so’n Orgondingens wegen der Schichten auf denen sich bei nem Kondensator so die Elektronen möglichst dicht hinstellen können weil die so viel Fläche haben – durch das Kaugummipapier (muss natürlich silbern sein) (und das Kaugummi dazwischen weil sons Elektron und Elektrin Handgeb und zufrieden in den Sonnenuntergang statt ordentlich Spannung)

        Also so.

        Der Herr Wilhelm Reich hat das Orgon 1940 erfunden (natürlich nich die Stadt in Frankreich sondern die primordinale Energie). Und dafür quasi so ne Art Riesenkondensatoren gebaut, wo man sich dann reinlegen und aufladen lassen kann.

        Ich persönlich hab dadrin einige meiner besten Mittagssschläfchen gehalten, andere Leute haben dadrin schon Angst gehabt zu platzen, nee das andere. Platzangst.

        Persönlich würd ich mich aber auch in ner Kiste ohne Zink-Innenseite ganz gut entspannen können, Hauptsache Deckel zu und zwischendurch kommt kein Gabistapler ins Zimmer rein, um einen auf den Friedhof zu fahren.

        • Ach so was bei dem Orgonkasten fehlt, sind natürlich die Pole, und die Füßchen dadran, die dann auf die Platine gelötet werden, wenn man Kondensator is. Wollte ich auch noch mal sagen, nich dass der Vergleich noch hinkt weil unnütz in den Fuß gelötet.

          • Ah, o.k. Siehste, bin ich wieder schlauer. Also so’ne Art Aufladegerät für Leute… Wenn man mir jetzt hier so’ne Kiste hinstellen würde, tät ich’s auch mal probieren, Bedarf hätt‘ ich ja. Aber jetzt anfangen, hier mit Silberpapier und Kaumimmi… Da kleb‘ ich mich bloß ein oder irgendwo fest und zack ist der Sonntag rum und nix ist mit Erholung.

            Was ich auch gern mal machen möchte, ist in so einen „Tank“ klettern, wo man schön in körperwarmer Salzlake eingelegt wird und dösich im Dunklen dümpelt. Allerdings soll es da auch schon mal zu Panikreaktionen kommen, hab‘ ich mir sagen lassen. Deshalb mache ich das zurzeit noch im hellen in der Wanne, das geht auch ganz gut. 😉

          • Jo, das mit dem Salzwassertank sollte man sich gut überlegen. Da drin fängt nämlich das eigene Gehirn an zu schwimmen, respektive sich selber einen vor zu halluzinieren, und zwar noch viel krasser als wenn Macho meint, Gedankenbeamen ausprobieren zu müssen. In so nem Salzwassertank hat man nämlich absolut GAR nichts zum Orientieren, weder für Hände noch für Augen noch für Ohren. Da kommt sogar das Gleichgewichtsgefühl durcheinander, und nun stell dir vor du hattest vorher n halbes Klavier mit Biopommes und Flaschentomate…

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