Wenn Frauen sich Getränke kochen

Aaaahhh, erst mal ein Schlückchen Tee…!
So. Ja. Die Theobromine meldet sich zurück, übrigens. Obwohl, neee, wir sind ja hier nicht in der Bundeswehr. Ich wollte sagen: Da bin ich wieder. Genau. Und in mir streiten sich seit zwei Tagen Leukozyten gegen Schnupfentierchen, wer wohl zuerst da war:

„Ätsch! Du bist erkältet!“
„Bin ich nicht!“
„Doch, wohl!“
„Garnicht!“
„Wohle!“

„Nein!“
„Erster Jasager mit Rechthaben!“
„Von wegen!“

Dabei ist mir gestern noch verordnet worden, ich könne ja gerade gar keine Erkältung bekommen, denn schließlich würden wir ja in diesen Tagen aufbauend an meinem Immunsystem arbeiten (ich bekomme nämlich zurzeit so kleine Spritzen, aber die sind zum Glück gar nicht schlimm). Hoffentlich haben das die Schnupfenviecher auch gehört und halten sich da mal dran.

Ich könnte es so machen wie eine gemeinsame Bekannte von Freundin T. und mir, die sich mal einen Grog gegen Erkältung machen wollte, aber nicht so richtig wusste, wie das geht. Also machte sie sich Rum heiß und trank eine ganze Tasse davon. Und weil es so schön war, gleich noch eine. Danach schlief sie wie eine erkältete Tote. Aber als sie wie-
der wach wurde, war die Erkältung tatsächlich geflüchtet. Na, vielleicht hat sie sie auch bloß nicht mehr gemerkt, das würde mir jedenfalls so gehen, wenn ich zwei Tassen Rum trinken würde. Ich tu’ ja immer nur so, als würde ich so viel zwitschern. In Wirklichkeit vertrage ich nicht viel.

Dann schon lieber Glühwein auf Freundin-T.-Art. Das fiel mir gestern wieder so ein, als ich meinen lieben Besucher zum Zug brachte. Wir sprachen nämlich über Weihnachtsmarkt und Glühweintrinken und so. Und da dachte ich plötzlich wieder daran, wie T. mal in der Werkstatt gegen Feierabend meinte, sie hätte jetzt total Lust auf einen Glühwein, und sie hätte da ja auch noch so was im Schrank. Da ich was zu tun hatte, bekam ich erstmal nicht mit, was sie tat, hörte aber bald die Mikrowelle pingen.

Als ich guckte, hatte sie eine Tasse, aus der ein Faden raus hing. An dem Faden ein Papierchen, das ich als Glühf*x-Papierchen erkannte. Stimmt, da war immer ein Päck-
chen Glühf*x-Beutel im Schrank gewesen. Und Wein kriegte sie ja ständig geschenkt, da musste sie noch eine Pulle gehabt haben. Sie zupfte eine Weile an dem Fädchen herum, guckte immer wieder in die Tasse und meinte, das sähe aber komisch aus. Dann probier-
te sie ein Schlückchen und meinte, das schmecke sich auch komisch an. Da wollte ich’s doch genauer wissen, denn ich ahnte schon was. Ein Blick in die Tasse bestätigte mir, dass sie den Beutel lediglich in heißes Wasser gehängt hatte, in dem Glauben, da sei  „alles irgendwie mit drin!“. Ich möchte übrigens wetten, dass das viele Leute so machen.

Ich hingegen trinke ja sowieso keinen Glühwein, ich kann den Geruch schon nicht ab, weil ich früher immer auf dem Weihnachtsmarkt arbeiten musste, wo man den Geruch und die Auswirkungen täglich, zwar in bunten, aber den immer gleichen Farben, erleben kann. Und wo ich deutlich mitgekriegt habe, dass sich hinter den Buden genau die gleichen Tetrapacks stapeln, die beim Pennie auch im Regal stehen. Wenn ich mir das Zeug zuhause nur ein paar Stunden in einem ganz ollen Topf erwärmte und dann noch eine Zimtstange, ordentlich Zucker und eine kleine Orange reinschmisse, hätte ich dasselbe Ergebnis. Aber ich könnte es aus viiiel hübscheren Tassen trinken, als aus diesen furchtbaren Becherdingern, die sich jedes Jahr an Hässlichkeit überbieten und sogar (wahrscheinlich aus Trashigkeitserwägungen) gesammelt werden. Ich mach das aber wahrscheinlich nicht.

Lieber koche ich mir gleich noch einen Tee, schaffe ich mir etwas frische Luft an und schlafe nachmittags mal ein Stündchen. Noch ist ja auch nix entschieden, – die innere Abstimmung läuft noch.

3 thoughts on “Wenn Frauen sich Getränke kochen

  1. Mir ist jetzt nicht ganz klar: Biste nu krank oder nicht? Wenn ja, dann wünsche ich gute Besserung, wenn nicht, dann kannste Dir die Besserung bis zur nächsten Erkältung aufheben. 🙂

    • Das ist noch nicht raus… Die vorläufige Hochrechnung ergibt eine Pattsituation. Die Verhandlungen laufen noch…

      Die „Gute Besserung“ hänge ich so lange an meine Pinnwand und zupfe sie mir bei Bedarf wieder herunter. Vielen Dank dafür, Herr Dokter!

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