Ich fasses nicht: Unter mir übt jemand Blockflöte!
Und zwar, festhalten: „Oh, Du Fröhliche“!
Naja, immerhin, wir haben den 1. September. Gerade gestern sprach ich mit Freundin M., die Japanerin ist (und just von einem Besuch aus Japan zurück), darüber, dass es ja schon wieder Lebkuchen gibt. Jedes Jahr das Gleiche. Ich merk’ das schon gar nicht mehr. Ihr fällt das ja noch auf, weil sie erst seit ein paar Jahren in Deutschland lebt. Ich erzählte ihr, dass sich auch jedes Jahr alle drüber aufregen, dann aber trotzdem zugreifen. Und dem Handel somit wieder die Bestätigung geben, dass es sich lohnt, im August Lebkuchenherzentütendisplays aufzustellen. Da zog sie die Augenbrauen hoch und dachte bestimmt: „Die Deutschen! Ein verrücktes Volk!“
Und gestern Abend fiel mir mal so auf, dass es eigentlich fast nur noch Serien über Tote gibt. Allein diese ganzen Sachen über Gerichtsmedizin! Ich guck das ja nicht, deshalb kann ich nur Vermutungen anstellen… Ich vermute, dass die Leichen in diesen Serien so ausführlich gefleddert werden, dass der Gerichtsmediziner genau sagen kann, ob der Täter wirklich eine schlechte Kindheit hatte, ob er zum Frühstück Marmeladenbrot hatte, welche Musik er beim Morden hörte und auf welcher Seite er seinen Scheitel trägt. (Dazu fällt mir jetzt ein, dass im aktuellen „stern“ zum Thema Haare steht: „Jesus. Erfinder des Mittelscheitels. Jörg Wontorra dankt es ihm bis heute.“)
Jedenfalls gibt es nicht nur Serien über kluge Pathologen, sondern sogar mindestens zwei über Frauen, die Gespenster sehen und mit ihnen sprechen können.
„Na? Wie isset?“
„Muss ja!“
„Und sonst so?“
„Och…“
Das sind natürlich Frauen, weil Frauen ja so viel empfindsamer sind.
Männer schneiden auf, Frauen hören erstmal zu.
Jetzt ist unten von Blockflöte auf Trompete gewechselt worden! Herrjeh! Was soll’n das für’n Lied sein? Hä? Oh, ich glaube, jetzt erkenne ich: „Hänschen Klein“. Na fein. Da will jemand offensichtlich ernsthaft das Spielen eines Blasinstruments erlernen.
Ich bin begeistert.
Moment mal, das kommt gar nicht von unten… Das kommt von oben! Von der Nachbarin, mit der ich gerade neulich noch sprach. Vielleicht hat sie deswegen so gelächelt, weil sie dachte: „Ach, Regalbollern. Ach, Handyrappeln. Wart’s ab! Ich hab’ mir ’ne schöne Pustefix bestellt, hehehe…“
Solange um zehn Ruhe ist, meinetwegen.
Es laufen auch noch andere Serien. Heute Morgen erst habe ich im Halbschlaf so’ne Heimwerkergeschichte gesehen, da kamen keine Toten vor. Aber geschneit hat’s da. Passt dann immerhin zum Lebkuchen.
Und wart’s mal wirklich ab! Aus so mancher Blockflöte ist später schon eine Tuba oder wenigstens ’ne Posaune geworden. Aber jut, solange um zehne Ruhe is… … 🙂
Ach, Du liebe Zeit! Nachher wächst sich das zu einer ganzen Marching-Band aus! Da werd‘ ich mal gleich einen Karton Armbanduhren zum Verteilen besorgen.
Wieso guckstn Du morgens im Halbschlaf Heimwerkersachen? Obwohl, nee, das geht mich lieber nichts an… 😉
Nee, nee. Dir Frage ist ja schon ziemlich berechtigt.
Die Antwort ist simpel: morgens im Halbschlaf wird gern mal der Fernseher angeschaltet. Völlig ohne Sinn, passend also zum frühen Aufwachen selbst (Letzteres erscheint mir morgens im Halbschlaf jedenfalls so). Die Senderwahl und die dann gerade laufende Sendung sind purster Zufall. Und pupsegal.
Bist Du denn sicher, dass Du einen Sender drin hattest, so im Halbschlaf? Ich mein‘, wenn’s da geschneit hat… 😉
Ganz sicher. War aber bestimmt nur ’ne Aufzeichnung, weißte 😉
Ich kann nur für Dich hoffen, dass sie nicht noch ´ne Posaune oder Tuba im nächtlichen TV – Wahn in irgend so einem Kaufrausch – Sender gesehen und schön gefunden und vielleicht sogar noch auf Raten angeboten bekommen hat, die ihr nun auch noch zugesendet werden. Ich hatte mal ein ganzes Nest solcher Mitmieter, es war eine Klavierlehrerin mit ihrem Mann und ihren drei Kindern, die alle unbedingt etwas lauteres als die Eltern spielen wollten. Wie gesagt, am Ende waren es dann Tuba und Posaune. Der Mann ging ja noch, der spielte Gitarre und hatte eine ganz hohe Fistelstimme. Wenn das allerdings zu lange angehört werden muß, denkt man dann auch irgendwann zwingend an Zahnarzt. Es war eine Katastrophe, weil die alle so unheimlich musikalisch sein wollten. Und dagegen ist im Prinzip ja nichts einzuwenden, ist ja was ganz Schönes, wenn die Musik dann irgendwann aufgeführt wird. Wenn eben nur nicht das vorherige stupide Üben – immer wieder die gleiche Stelle… – in irgendeinem Mietshaus zwischen armen Mithörern wäre. Halte durch! Viele Grüße von Annemikki
Na, Ihr macht mir Spaß! Ich les‘ immer „Tuba“ und „Posaune“! Mir wird schon ganz anders…
Angeblich soll es helfen, wenn man vor dem Pustenden in eine Zitrone beisst, dann kann der nicht mehr. Muss man aber auch erstmal wollen, sowas.
Ach, und Gitarre hab‘ ich nebenan. Ebenfalls mit unfähigem Sänger dran. Allerdings nicht mit mit Fistel-, sondern mit durchdringender Bassstimme. Das wird ein Weihnachstkonzert!
Letztes Wochenende war hier in Aschaffenburg Stadtfest.
Stichtag für die Bäckerei Hench, denn ab da gibbet wieder die mega leckeren Elisenlebkuchen.
Und ohne Reue gestehe ich, dass auch ich schon zwei dieser riesengroßen mit viel Schokolade überzogenen Dinger gegessen habe. Mensch waren die lecker!
Was diese Sendungen betrifft. Ja, doch, schon.
Unser Linchen hat in der Schule als Berufswunsch Gerichtsmedizinerin angegeben, noch lieber wäre ihr aber eine Lehre bei Dr. House …
Daraufhin zitierte mich ihr Klassenlehrer erst mal zu sich in die Sprechstunde 🙂
Mein Mann schließt zu bestimmten Zeiten immer wieder mal die Fenster, nämlich dann wenn Sam, Linchen und ich Hausmusik machen.
Alt, Barock und Querflöte, A-Saxophon, Konzert und Akustikgitarre, Harfe.
Und der Gesang, nun ich denke den kann man vertragen.
Hör dir einfach I’m on Fire auf meinem Blog an …
In bester (gleich) Feierabendlaune!
Juleika
Hey, das bist Du? Wow! Wirklich schön und voller Gefühl…
Und Ihr seid ansonsten sogar in der Lage, zu dritt sieben Instrumente zu spielen und auch noch dazu zu singen! Da klappt mir ja regelrecht die Kinnlade runter.
Natürlich muss man solches Ausnahmetalent mit Lebkuchen stärken. Das ganze Jahr über, am Besten! Da gibt’s überhaupt kein Vertun, liebe Juleika.
(Ach, und sag mal: Wie alt ist denn Euer Linchen?)
Feinste Grüße von der beeindruckten Theobromine
Ja das bin ich, zusammen mit unserem Pfarrer am Klavier …
Also ich spiele alles was da steht, Linchen Gitarre und Flöte, Sam Gitarre und Harfe.
Linchen ist seit drei Jahren im Schulchor und ich bin solang ich denken kann im Kirchenchor.
Unser Linchen wird Anfang Januar dreizehn. Sam ist knappe achtzehn.
Und mein Mann ziehmlich grau 😉
*Hand ausstreck und Kinnlade wieder hochklapp*
Ah! Ach so. 🙂
Ich dachte Linchen wäre vielleicht so sieben… Dann wäre ich als Lehrer auch beunruhigt gewesen.
Fröhliches Musizieren und einen sonnigen Sonntag
wünscht die Theobromine. :wave:
Super jetzt weiß ich, dass Hannover die Stadt der Zukunft ist! In Schleswig-Holstein ist noch der 31. August, wie immer müssen wir hinterherhecheln. 😉
Nee, nee, Theobromina scheint einfach in der Zukunft zu leben. Eigentlich ist in Hannover auch noch der 31. August.
Aber ich hatte schon immer geahnt, dass die Dame ihrer Zeit voraus ist 😀
Wieso, heute IST doch der 1. September! 😉
Ich rede mich einfach auf Kurt Schwitters raus, der schon wußte: „Hannover strebt vorwärts, und zwar ins Unermeßliche.“
http://www.kurt-schwitters.org/n,900020,3000068,1.html
Verdorri nomma! Der link tut nicht. Wenn man ihn von Hand kopiert, geht’s aber…
Jaaa, der Herr Schwitters war ein ganz besonders kluger und weitsichtiger Mann. Und zu Re von nah muss man ohnehin nichts mehr sagen 🙂
Auch mir ist gerade beim Einkaufen die Lebkucherei übel aufgestoßen. Ansonsten bin ich froh, nun schon seit drei Jahren in einem geräuschetechnisch recht gut isolierten Haus zu leben – fünf Jahre in diversen hellhörigen (Bruch-)Buden reichten dann irgendwann auch – mir ist seit dieser Zeit nichts Menschliches mehr fremd…
Nur ab und zu nehmen mich meine Nachbarn von schräg rechts noch mit auf einen kleinen Nostalgietrip, wenn sie mal wieder unglaublich laut Drum ’n‘ Bass hören und nur der „Bass“ bei mir ankommt, was dann ein stundenlanges, nervtötendes „Dööööö, dödödödöööööömmmmm, DÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ, ddddd, döödödöööööööö“ zur Folge hat…
Naja, solange um 10 Schluß ist… 😉
Wenn man Glück hat, rüttelt’s einem wenigstens den Staub aus den Regalen… 😉
Ja, das ist immerhin ein Vorteil! 😉