So, die Theobromine ist seit gestern Abend wieder zuhause.
Und als ich den Briefkasten aufmache, finde ich doch die zwei im November gewonnenen Musicaltickets für „We will rock you“! Die lagen da frühestens seit Mittwoch drin, und die Vorstellung war am Samstag. Nett. Denn das Musical wird ja nun in Köln gezeigt, und ich wohne bekanntlich in Hannover. Ich hätte also gute drei Tage Zeit gehabt, meinen Trip nach Köln zu planen und einzutüten. Gesetzt den Fall, ich wäre hier gewesen und hätte das Stück auch sehen wollen. Denn eigentlich wollte ich die Karten hier im Blog auslo-
ben. Wer also abgelaufene Karten haben möchte, kann sich jetzt gerne bei mir melden.
Da schreibe ich aber gleich noch ’ne mail und bedanke mich bei der duften Promotion-
firma… Blog.de kann da wohl nix für, die hatten mich ja früh über den Gewinn an sich benachrichtigt. Mein Vorschlag für’s nächste Mal: Schon beim Ausloben der Preise oder wenigstens bei der Gewinnbenachrichtigung ruhig mal den Termin dazu sagen! Das hilft.
Trotzdem sage ich mal Danke, denn amüsiert habe ich mich jetzt irgendwie trotzdem.
Und nun komme ich zur heutigen Frage. Sansibar hat mir gleich 10(!) Fragen geschickt, und für heute habe ich mir die folgende ausgesucht: „Hast Du schon einmal in einer Kirche etwas Ungewöhnliches erlebt?“
Naja, ich gehe nicht besonders oft in die Kirche… Das letzte Mal ist ungefähr 6-7 Jahre her. Der Anlass war eine Taufe, und außer, dass die zehnjährige Schwester des Täuflings sehr laut und sehr falsch die Lieder mitsang, ist eigentlich nix richtig Ungewöhnliches passiert. Aber ich könnte die Antwort evtl ein wenig damit strecken, dass ich ein bisschen von meiner eigenen Taufe erzähle.
Ich war schon 13 oder 14, das war nämlich kurz vor meiner Konfirmation. Eigentlich waren beide Eltern schon lange aus der Kirche ausgetreten, aber ich fand das damals irgendwie gut, mich konfirmieren zu lassen. Jedenfalls: ich war ja noch nicht getauft, also musste das noch erledigt werden vorher. Der Pastor in dem Kuhdorf, in dem ich damals festgesetzt war, war ein sehr netter und fragte, ob ich nicht vielleicht in Hannover, in der Marktkirche getauft werden möchte. In der Osternacht, ganz feierlich, mit Abendmahl hinterher und so.
Feierlich fand ich gut und Abendmahl hat man in der evangelischen Kirche ja nicht so oft. Und meine Mutter war auch begeistert. Sie hat es zwar nicht mit der Kirche, aber alles, was irgendwie Eindruck macht, gefällt ihr sofort wieder. Bald wünschte ich mir nämlich, ich hätte mich heimlich still und leise auf dem Dorf taufen lassen. Und der Pastor, der mich taufen wollte, bestimmt auch. Ursprünglich war geplant, die Täuflinge (es gab außer mir zwei weitere) in einem Becken ganz unterzutauchen. Allerdings ist die Marktkirche schlecht geheizt und wir hätten dann in den nassen Klamotten ziemlich lange herum-
gestanden und gezittert. Da wäre das Glaubensbekenntnis zum Rap oder Scatgesang geworden.
Also sollten wir nun drei Händevoll Taufwasser über den gesenkten Kopf geschöpft be-
kommen. Meine Mutter machte sich Sorgen, dass das Wasser im bronzenen Taufbecken doch ziemlich eisig sei und überlegte, ob man das nicht vorher anwärmen könne. Ich weiß gar nicht mehr, ob sie es auch durchsetzte, aber sie diskutierte lange mit dem Pastor, dass man da doch einen Tauchsieder vorher reinhängen könnte. Das hat sich Johannes damals bestimmt auch nicht so gedacht…
Und sicherlich hat ihn damals auch niemand instruiert, das Taufwasser bitte möglichst nur vorne über den Pony fließen zu lassen, damit die eingedrehten Löckchen der zu Taufen-
den ja nicht kaputtgehen. Armer Pastor. Aber was soll ich denn sagen, ich hatte ja noch viel öfter mit meiner Mutter zu tun!
Ich erinnere mich nicht mehr an alles, aber ich weiß noch, dass diese Osternacht in der Marktkirche echt schön und feierlich war, es trat auch noch ein Gospelchor auf, beim Abendmahl gab es Fladenbrot und der Kelch ging mehrmals rum. Ich bekam aber nur Traubensaft.
Von der späteren Konfirmation auf dem Dorf weiß ich eigentlich nur noch, dass sich eine Mitkonfirmandin aus Versehen nach dem Niederknien beim Aufstehen hinten in ihren Rocksaum stellte. Und dass der Rocksaum das nicht gut fand und nachgab.
Ich weiß jetzt nicht, ob das alles besonders „ungewöhnlich“ ist. Du könntest sicherlich einige Schwänke aus Kirchen erzählen, lieber Sansibar… Das war nun die erste Deiner Fragen, Danke sehr für’s Gedankenmachen und Einschicken!
Viele Grüße von der Theobromine