Seit heute Morgen halb zehn bin ich nun auch offiziell Neu-Duisburgerin. So steht’s jetzt jedenfalls auf meinem Ausweis. – Ist das nicht eine verrückte Welt? Vergangenen Samstag habe ich all‘ mein fragiles Gescherbel auf einen dicken LKW verladen lassen (ich habe die besten Freunde der Welt), mich dazu, und los ging’s. Aber nicht ohne vorher noch einen kleinen, heftigen Tränenanfall beim Zuziehen der hannöverschen Wohnungstür zu haben. War schon schwer…
Bis ich das alles so richtig begreife, wird’s noch dauern, soviel ist klar. Im Moment befinde ich mich in einem merkwürdigen Zwischenzustand, in dem ich abwechselnd ein bisschen heule, mich ablenke (neues, bierdeckelflaches Netbook!) oder von außen betrachte, während ich organisatorischen Listenkrempel abhake. Das Gefühl zur Situation ist eventuell auch noch auf Höhe Hamm unterwegs, vermutlich zu Fuß. Egal. Trotzdem. Lange genug über alles nachgedacht hab‘ ich ja nun wirklich. Vielleicht kommt die innere Verarbeiterei ja auch häppchenweise, mal gucken. Kurz vorm Umzug wurde zur Bekräftigung aber noch deutlich, dass es mit ’nem feinen Jopp in der neuen Heimat auch wunderbar hingehauen hat. Und ich bin ja so eine, die dann sofort meint: Dann soll das sowieso auch so! Am Mittwoch geht’s da jedenfalls schon los mit neuen Kollegen, neuen Aufgaben, neuem Alles.
Jetzt bin ich erstmal froh, dass die letzten Wochen überstanden sind. – Ach, ’ne kleine OP hatte ich ja auch noch mittendrin! Nix Schlimmes, aber watt mutt, datt mutt eben. Und so kam ich nun auch endlich mal in den Genuss einer richtigen Vollnarkose, sowas war mir bisher ja auch noch nicht untergekommen. Meine Meinung: Einmal reicht. Die ganze Aufregung! Und man darf 6 Stunden vorher zuletzt was essen. Meine OP sollte vormittags sein, also habe ich mir tatsächlich -nicht lachen!- einen Wecker für 4:00 Uhr nachts gestellt, um dann im Dunkeln ein vorgeschmiertes Marmeladenbrot zu verzehren. Ein freudloseres Frühstück im Bett gibt es nicht. Das schlimm trockene Schinkenbrot nach der OP habe ich jedenfalls mit deutlich größerem Vergnügen gemümmelt. Und nachmittags konnte ich schon wieder Kuchen. Da lag ich bereits fein auf’s heimische Küchensofa drapiert und wurde vom treusorgenden Gatten -naja- eben treu umsorgt. Das berühmte Möbelstück lagert derzeit übrigens in Essen in einer Lagerbox, zusammen mit meinem restlichen Hausrat, bis sich hier neue Einsatzmöglichkeiten auftun. Dann wird’s bestimmt schon wieder aufregend!
Von mir aus kann der Rest des Jahres dann übrigens gern stinklangweilig werden…
Es ist wirklich rasant viel passiert in letzter Zeit, meine Liebste. Ich rechne aber nicht damit, dass es langweilig weitergehen wird, eher im Gegenteil. Und ich schaue gespannt nach vorn…
Dann einigen wir uns doch vielleicht auf: Vorfreudiges Ausblicken auf unlangweiliges, gern aber stressarmes, eher unterrasantes, aber sonnig beschienenes Vorwärtsschlendern, hm? Mit Eis? ;-*
Ach Theo, wie schön und traurig zugleich. Ich kenne das Heulen beim Verlassen geliebter Wohnungen/Wohnorte. Aber ich glaube schon, dass es stimmt: Wenn du nun sogar so schnell einen Job gefunden hast, dann muss das so! 🙂
Alles Liebe euch!
Liebe Bellona, – und dazu kommt noch: Seit ich ins Ruhrgebiet gezogen bin, regnet’s hier NURNOCH! Das macht einen ganz plemplem… :)) Muss ich womöglich nach Hannover zurück, damit das endlich aufhört? (Eigentlich wollte ich deutlich länger hier durchhalten, aber es wächst mir ja bald Moos aus den Schuhen.)
Nee, im Ernst: Es geht meistens echt ganz gut hier. Heimweh kommt natürlich immer mal durch, aber dafür habe ich eigentlich auch kaum Zeit, was ganz gut ist. Die neuen Kollegen sind supernett und arbeiten mich fein ein. Und wenn die Sonne doch mal rauskommt, lässt es sich zuhause luxuriös mit lecker Gurkenbrause (ja, echt!) auf dem großen Balkon sitzen. Wird schon werden, alles…
Liebfeinste Grüße!