Gender Ausflipping

Während der EM in einem Multikulti-Stadtteil zu wohnen, ist mitunter auch ganz schön schlafraubend, muss sich sagen. Irgendwer trötet und hupt ja immer durch meine Straße. Ich mein’, die Türken hatten gestern wirklich guten Grund zur Freude, so wie deren Mann-
schaft noch mal losgelegt hat. Aber müssen die sich denn unbedingt alle unter meinem Fenster freuen? Und neulich hat doch ein trauerkranker Italiener glatt die ganze Nacht bei offenem Fenster die lautesten Klagelieder gesungen! Natürlich im Haus gegenüber… Na, EM ist ja nun nicht so oft und ich guck’ ja sogar auch ab und zu mal hin. Ich renne nur nicht hinterher nach draußen und krache da rum bis morgens viere.

Die da nächtens so herumjohlen, sind ja vorwiegend Jungs. Da müssten die Mädels doch eigentlich auch mal ordentlich zurückrandalieren! Wenn zum Beispiel bei Germanysnext-
topmodel die Favoritin eine Runde weiter ist, könnten wir doch lockenwicklerverziert und prozeckobesoffen, aus dem Cabrio hängend und „Drama, Baby! Drama!!!“ schreiend durch die Gassen sausen. Kreischend und kieksend könnten wir auf extralauten Hackschuhen die ganze Nacht durch auf den Bürgersteigen hin- und hertackern, Sprechchöre bilden und brüllen: „Schie-säll!!! Du kannst nach Hau-se geh’n…!!!“ – „Peyman! Wir wissen, wo Dein Haus wohnt!!!“ – „Heiiiidi! Haaaaaiiidiiiehhh!!!! Deine Welt sind die Ka-me-ras!!!“

Schade, – wieso ist mir das eigentlich nicht früher eingefallen…? Mist.

16 thoughts on “Gender Ausflipping

  1. „Wir wissen wo dein Haus wohnt“ gefällt mir besoonders gut :))

    aber du wirst es nicht glauben, in Marburg krakeelen auch die Ischen mit Fähnken rum. Meist hängen sie aus den Dachluken vonne GTIs und lassen sich vom Fahrtwind an der roten Ampel krummbiegen, während der zugehörige ER sich aufs Umme Ecke Hupen konzentriert, oder aufs Rückwärtshupen. Da muss ER nämlich noch ganz schön dran üben… 😉

    Wenn heute nicht die Ösis gewinnen, dann hab ich keine Ahnung wie ich morgen früh zur Sendung rechzeitig wach werden soll…

      • … vielleicht schlaf ich dann ja auch gar nich, sondern komatöse einfach ungeschlafen ins Studio. Was blöd wär, weil ich schon diese Nacht zu wenig Schlaf hatte.

        Na, ich kann ja einfach den Mikro-Regler hochreissen und festtapen und dann aufm Mischer weiterschnarchen, das gibt bestimmt sehr interessante Effekte beim auf die andere Seite legen.

  2. Multikulti hab‘ ich sogar in der eigenen Wohnung 😉
    – aber das ist der Vorteil wenn man in ’ner Kleinstadt neben ’ner Großstadt wohnt – die ganz hartgesottene Huper und Kreischer fahren nach Nürnberg zum Korso auf’m Aldstadtring da hör ich sie zum Glück nicht mehr.

  3. Was die Stöckel-Partys angeht: Die hatte ich schon lange, bevor Heidi auch nur an Schermannies-Topf-Moddell gedacht hat. Vgl. hier. :))
    (Meine Güte, habe ich damals schlecht geschrieben …)

    • Hattest wohl mal laute Nachbarn obendrüber, was? :))

      (Erstaunlich, ein Text von Dir ohne 200 Kommentare drunter. Sowas hat ja inzwischen Sammlerwert! Den hefte ich mir am besten gleich ins Album. ;))

      • Ich kann Dir sagen … das Schlimme war vor allem, dass da oben feinster Parkettboden war. Nachdem Trulla ausgezogen ist, kamen da zwei eher untergebildete Wilhelmshavener (nichts gegen Wilhelmshaven!), die ihre Hip-Hop-Boxen direkt auf das Parkett gepackt haben. Als sie dann kurz vor der Magisterprüfung meiner damaligen Freundin auch noch Partys in der Woche schmissen, zu denen sie sich auf den Boden warfen, habe ich sie immerhin endlich zu ein wenig Rücksicht überreden können. Überraschenderweise wurde mir dazu gleich ein Bier gereicht. 🙂

          • Auch gut. Ich leg mal kurz nach: Erste (WG-)Wohnung in Kiel: Däne, der zwei Etagen über mir auf dem Balkon im Suff dänische Trinklieder jaulte (hörte sich nach Liebeskummer an). Zweite Wohnung in Kiel: Live-Konzerte einer (sehr, sehr schlechten) Punkband eine Etage schräg über mir. Auch nicht schlecht, kann ich nur sagen.

          • Punkband ist schon ziemlich Hardcore! 😉
            Da kann ich nicht mehr gegen an…

            Aber liebeskummerkranke Nachbarn können eben auch unglaublich anstrengend sein, das kann ich nur bestätigen. Unter mir wohnte mal eine Studentin, die aus diesem Grund zu allen Tageszeiten immer wieder ein- und dasselbe Lied auf Maximallautstärke hörte: „Just like a pill“ von Pink. Gerne 10x hintereinander und auch gerne nachts um viere… – Und das ging fast ein Jahr so! Seither krieg‘ ich Ausschlag, wenn ich Pink irgendwo sehe. :))

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