Neulich im Zug musste ich leider mal wohin. Dabei fiel mir dieses Aufkleberschildchen auf.
Natürlich hatte ich das schon manchmal gesehen, auch andernorts, aber nie so richtig darüber nachgedacht. Wenn ich den Raum also so verlassen soll, wie ich ihn vorzufinden wünsche, dachte ich vor mich hin, klar, dann müsste ich hier erstmal gründlich durchput-
zen. Obwohl: am besten alles rausreißen und neu machen. Ein bisschen nettere Farben und Materialien, vielleicht. Ist mir allerdings ein Rätsel, wie ich das in den zwei Stunden schaffen soll, die ich jetzt mit diesem Zug unterwegs bin. Fährt denn überhaupt ein Heim-
werkerbedarfsabteil mit? Und hatte vielleicht gerade eben jemand vor mir die Aufforderung umgesetzt? Und das, was sich mir hier bot, war nun das, was er vorfinden möchte? Dann möchte ich den aber nie zuhause besuchen müssen…
Dann fiel’s mir zum noch Glück ein, bzw. auf: Ich soll den Raum ja so verlassen, wie ich ihn vorfinden möchte. Und das tat ich dann auch: Frisch und adrett.
Wie immer, eigentlich.
es könnte ja auch sein, dass dieser IHN noch ein dritter imaginärer im abteil geistig schwebender ist…
und da wäre zu erfragen, welchen ihn möchte ich wie vorfinden, ist er mir angenehm, nur nervig oder das absolut letzte kontaktwesen? danach gerichtet wären die vorfindwünsche einer immensen bandbreite der phantasie preisgegeben….
und zuletzt, könnte man einen raum so gestalten.. wie man IHN vorfinden zu belieben wünscht?…. hier unterbrechen wir für das programm für eine kurz zwangs(jacken..)pause.
sitz jenne. und wünsch nun theobriminowskaja flugs ein schönes wochenende, sonst wird der raum nach dir gestaltet und dann oha…, oha…, schwere zeiten für herrn mähähähdorn.
Das ist tatsächlich ein Aspekt, der mir noch völlig entgangen war! Tja, wer ist IHN? Und wieso überhaupt gibt’s keine SIE? Herrjeh, das ist doch wieder ungerecht… Und woher weiß ich denn dann, wie ich den Raum nun verlassen soll? Am besten betrete ich so einen Raum erst wieder, wenn ich mir darüber klarer geworden bin… Was hat die Bahn bloß? 😉
Ich wünsch‘ Dir auch ein ganz tolles, sonniges Wochenende, lieber Jenne.
Finden Sie hier bitte feine Grüße vor!
Von Theobromia
Darüber rege ich mich jedesmal auf, wenn ich unglücklicherweise diese gottverlassenen Örtlichkeiten aufsuchen muss. >:-[
Und ich bin mir sicher, diese Wortwahl ist kein Zufall. :no:
http://bobo77.blog.de/2007/07/29/unverschamt~2722917
Ja, das hätte mich auch gewundert, wenn das nur mir aufgefallen wäre! 😉 Mir gefällt dieser erzieherische Ton auch überhaupt nicht. Ich bezahl‘ doch nicht zig Euro für ’ne Fahrkarte, um mich dann auch noch gängeln zu lassen. Und Putzen sollen sie mal schön selber. Diese Gruselboxen suche ich auch so selten wie nur irgend möglich auf.
Wenn ich diese Räumlichkeiten nur mal so vorfinden würde, wie ich sie verlassen möchte…da wäre ja schon unendlich viel gewonnen. Das schlimmste aber sind immer wieder die Spiegel dort. Zum Glück gehen die Fenster auch nicht auf, sonst müsste man sich nach einem Blick in diese unsäglichen Spiegel sofort aus dem Zugklofenster hinausstürzen. Nicht mal H&M schafft diese Depression, und die tun bei Gott auch alles dafür mit ihren Rückenansichtenspiegeln,die dem Ego ein ganz ganz kaltes Grausen über den armen kleinen Rücken rieseln lassen…
Dann bist Du die Dame, die neulich mit Riesensonnenbrille auf der Nase an mir vorbei auf die Pipibox geschritten ist? 😉
„Questo posto nello stato“ gefaellt mir. 🙂
Hab zwar keine Ahnung was das mit „IHN“ zu tun hat, klingt aber rassig 😉
Die englische Version finde ich komisch: Da steht, man solle den Raum in dem Staat zurücklassen, in welchem man ihn vorzufinden mögen würde!
Das ist wahrscheinlich der (nühühaha) TROCKENE englische Humor, der sich häufiger mal dem Nasszellen-Genre auf unnachahmlich wüsteneierige Weise nähert (öchötthühühaha)!
(wo bei „wüsteneierig“ der Trennstrich hingehört musste selber ausprobieren, er steht dem Wort an allen Stellen ausgezeichnet)