Parallaxenverschiebung

Wenn man tollen Besuch hat, bringt das Vieles mit sich.

Wenn er die Stadt nicht kennt, lernt man sie zwangsläufig auch viel besser kennen und sieht alles mal mit ganz anderen Augen. Zum Beispiel war mir gar nicht klar, wie viel Wasser es in Hannover gibt, im Vergleich zu anderen Städten. Leine, Ihme, Maschsee, Ricklinger Teiche liegen sogar quasi vor der Theobrominen Tür!
O.K., das wusste ich vorher auch schon, aber ich fand’s wohl ganz selbstverständlich, sodass mir der Luxus gar nicht bewusst war. Ich hatte ganz schön zu tun, den Besuch von täglichen, ja fast stündlichen Besuchen des Maschsees abzuhalten. Dass Hannover die grünste Stadt in Deutschland ist, wusste ich hingegen und erzähle es auch immer schamlos in der Gegend herum. Das sieht man ja schon, wenn man hier nur aus dem Fenster guckt!

Lieber Besuch verteilt seine Tabakkrümel großflächig ( sogar im Scanner!), bringt einen aber auch dazu, Dinge zu begucken, die man „schon eigentlich immer mal“ begucken wollte, aber „läuft ja nicht weg“ bzw. „kann man ja immer“. Man wird also plötzlich selber Tourist und findet schöne Wege, die man vorher nicht kannte. Vor allem, wenn man (wie ich) gern auf bewährten Pfaden kreist und feste Ein- und Ausflugschneisen hat. Eigentlich zeigt man sich ja gegenseitig die Stadt. Man legt Vorbehalte ab, besucht sogar mal wieder andere Stadtteile und entdeckt manches. Zum Glück auch, dass man doch noch einzwei Sachen aus dem Grundschulunterricht in Erinnerung hat, die vielleicht die Altstadt oder bestimmte Namensgebungen betreffen. Und es fallen einem wieder Begebenheiten und kleine Geschichten ein, die man eigentlich längst vergessen haben wollte, und die eher Kneipen oder bestimmte Plätze betreffen (zum Beispiel, wo man sich vor Jahren mal mit ziemlichem Brausekopp lustig verlaufen hat und so).

Und man kann endlich mal wieder in Cafés lümmeln, in denen man sich vielleicht früher mal die Hacken schief gelaufen hat, anregende Gespräche führen und doofe Kalauer reißen. Abends kann man die Küche in Schutt und Asche legen und dazu lokale Biersorten trinken. Herrlich ist das!

Nur zum Bloggen kommt man irgendwie nicht…

2 thoughts on “Parallaxenverschiebung

  1. Ich will auch tollen Besuch! Na gut, dann drehe ich den Spieß eben um und besuche demnächst selber jemanden. Ich werde gleich mal einen alten Freund anrufen, ich sag ihm dann, er soll sich bei Dir bedanken!

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