Für einen Kettenbrief reicht’s nicht, aber vielleicht für ein Armband…

Strange_Emily wünscht sich von mir die Fortführung eines kettenbriefigen Schneeballs. Ich soll hier 8 Sachen über mich erzählen und dann weitere 8 arme Menschen mit in die Chose reinziehen…

Nun bin ich in der Zwickmühle.
Mich zwickt, dass ich Strange_Emily nun nicht vergrätzen möchte (nachher treff’ ich sie beim Einkaufen, sie erkennt mich und schimpft mich laut eine „Kettenbriefignorantin!“, was zwar stimmen würde; – aber wer mag schon gerne zwischen Kühlregalen und Rasierschaumdosen zur Ordnung gerufen werden? ;)).
Obwohl ich grundsätzlich keine Kettenbriefe schreibe oder „Stöckchen“ hole.
Ist, wie’s so schön heißt, nicht meine Welle.

Aber da ich ja auch sowieso hier andauernd was über mich erzähle, ist es ja nix Besonderes, wenn ich das schon wieder tue. So gesehen ist es dann ja doch eigentlich egal, ob es 8 Sachen sind oder 80 oder meinetwegen 354.
Also erzähle ich einfach noch ein paar Dinge von mir und wer will, kann ja mitzählen:

– Ich bin heute seit genau 1 Monat so alt wie meine Füße groß sind. 39.

– Marzipan, Blätterkrokant, Nougat selten.

– Wenn in einem Film eine traurige Szene kommt, jemand unglücklich ist, weint, schreckliches Ungemach aushalten muss, kann ich mir das oft ungerührt ansehen.
Bis zu dem Punkt, an dem jemand fragt: „Was ist denn los? Hm?“
Da muss ich dann ganz sicher heulen.

– Ich bin kurzsichtig (-1,75 Dioptrien).

– Ich kann Bierflaschen mit dem Feuerzeug aufmachen.

– Als ich 16 war, hat mich ein netter, älterer Herr in der Straßenbahn angesprochen und gesagt: „Entschuldigen sie, junge Dame. Aber ich möchte ihnen gern etwas sagen: Ich finde, sie haben wahrhaft aristokratische Hände!“

– Ich habe kein Abitur, nicht mal eine richtige mittlere Reife, weil ich zu Schulzeiten ganz andere Sorgen hatte. (Deswegen auch die verheerende Groß- und Kleinschreibung manchmal. Das „Du“ in der Anrede schreibe ich aber absichtlich weiter groß, weil ich das aristokratisch finde.)
Alles, was ich jetzt weiß, habe ich mir später in den Kopf gesteckt und da ist noch reichlich Platz.

– Ich trinke gern Bordeaux.

– Mein Strom ist öko und den macht greenpeace für mich.

– Meine ersten 5 Jahre habe ich in Berlin verbracht, weil mein Väterchen ein Berliner ist.

-Ich liebe David Bowies Sprechstimme (schon immer, seine Musik finde ich sehr unterschiedlich gut). Wenn es eine CD mit vom ihm Gesprochenem gäbe, würde ich sie mir kaufen und jeden Abend vor dem Einschlafen hören.

– Ich male manchmal schlechte Bilder halb fertig und verwahre sie dann hinterm Schrank.

– Ich kann leider überhaupt nicht gut flirten.

– Ich habe heute gehört, wie jemand gesagt hat: „Los! Wir müssen jetzt mal lange Bretter bohren!“

Mehr fällt mir ad hoc nicht ein. Vielleicht setze ich das mal fort.
Wer auch so was machen will, sollte das auch von mir unangeschoben hinkriegen…

6 thoughts on “Für einen Kettenbrief reicht’s nicht, aber vielleicht für ein Armband…

  1. Vermutlich gehörst du zu den besonderen Menschen, die man rasch von der Straße holen soll, wenn ein Pädagoge vorbeikommt. Leider werden in deutschen Schulen die Schüler mit eigenem Kopf selten gut gefördert. Man sieht sie häufig in ihrer Schullaufbahn scheitern. Manche Menschen sind eher autodidaktisch veranlagt. Sie sind oft ziemlich kreativ. Das wiederum zeigt sich an der Eleganz, wie du den Zwang eines digitalen Kettenbriefs umgehst und in dem, was du auflistest. Sowohl die Auswahl wie auch die Aussagen dieser Auswahl bieten das Bild einer ungewöhnlichen Persönlichkeit.

    Sage einer schönen Frau, dass sie klug ist. So geht Flirten nach Freiherr von Knigge. Was Frauen einem Mann sagen sollten, weißt du sehr genau.

    Lieben Gruß
    Dein Trittenheim

  2. Die Anrede in jeder schriftlichen Form werd ich auch meiner Lebtag groß schreiben, weil es diese subtile Wertschätzung dem anderen gegenüber ausdrückt, die leider nicht mehr als selbstverständlich vorauszusetzen ist.

    Aristokratisch halte ich (ganz ungeachtet der häufigen Degeneration des Adels) für einen sehr schönen Ausdruck in Beschreibungen von Haltung, Gesinnung und „Features“. Viel zu selten bekommt man die Gelegenheit ihn anzuwenden.

    Ansonsten schöne Grüße und bis bald
    Alex

  3. Hey, danke, dass Du es trotz Kettenbrief- und Stöckchen-Abneigung angenommen hast.

    Aber ich hätte es Dir auch wirklich nicht irgendwann heimgezahlt, wenn Du vor mir an der Kasse stündest und ich meinen Einkaufswagen nicht unter Kontrolle haben würde. Er wäre Dir wirklich nur zufällig in die Hacken geraten… B)

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