Die Gürtellinie fährt hier nicht!

Mir stand heute Vormittag so der Sinn nach einem Stadtbummel.
Bevor ich in der Innenstadt ankam, muss ich aber unterwegs mal aus Versehen unsichtbar geworden sein, denn folgendes passierte mir gleich zweimal(!): Ich fuhr schön so auf dem Radweg mit ordentlich Karacho, da traten Passanten (1x w, 1x m) vor mir auf den Radweg und blieben da schön gemütlich stehen, obwohl in meine Richtung guckend.
Die hatten die Ruhe weg.
Und weil ich nicht wusste, ob unsichtbar auch zugleich dematerialisiert hieß, fuhr ich unter erheblichem Aufwand vorsichtshalber drumherum.
Und obwohl es ja nix half, guckte ich bestimmt ein bisschen böse.

Zum Bummeln brauchte ich Piepen, also führte mein erster Weg zum Automaten.
Leider merkte ich zu spät, dass die Tastatur von dem Ding so pekig, klebrig und irgendwie üärks war, dass ich am liebsten in die Bank gegangen wäre, um rumzuwettern, sie könnten dann ja meine Krankenhauskosten übernehmen, wenn ich mich hier gegen meinen Willen mit irgendwelchen rasanten Bakterien zusammengetan hätte.
Stattdessen habe ich drauf geachtet, mir danach möglichst nicht im Gesicht rumzutatschen und habe mir eine Fließendwasserstelle gesucht, noch bevor der Abfaulungsprozess einsetzen konnte.
Die Omis machen das schon richtig, wenn sie immer so Erfrischungstüchlein dabei haben…

Oben auf meiner Einkaufsliste stand jedenfalls „Balsamico“.
Und den kaufe ich immer in der Lebensmittelabteilung eines Kaufhauses, weil die da so gut sortiert sind. Der Balsamico ist leider furchtbar teuer, dafür aber natürlich auch furchtbar lecker, und wenn man mal damit angefangen hat, kommt man nur schwer wieder davon weg…
(Es ist ein Teufelskreis! Die Beschaffungskriminalität wartet schon.)

Der zweite und zugleich letzte Punkt auf der Liste war „Nach günstiger Jeans gucken“.
Schließlich war ja der Essig schon so teuer gewesen!
Das mit der Hose hätte ich mal lieber lassen sollen, ich hatte nämlich eigentlich schon morgens so eine ungemütliche Laune gehabt!
Ich will eine Hose, die meinetwegen auf der Hüfte sitzt, aber nicht noch darunter!
Sonst kann ich nämlich auch Stulpen anziehen, die bis zum Oberschenkel rauf reichen.
Es ist total sinnlos, supertief sitzende Jeans in 38 und aufwärts zu produzieren, weil sowas eh’ nur tragen kann, wer Größe 34 hat.

Ich hab immer gezogen und gezergelt und jedes mal festgestellt, dass ich die schon ganz oben hatte! Also, das hat mich wirklich angestrengt.
Kein Wunder, dass da immer alle so Kleidchen drüberziehen, über die Hosen!

Außerdem sind die alle lieblos breitflächig gebleicht an den Oberschenkeln. Wozu?
Das sieht nie „selbst eingetragen“ aus. Sondern beknackt. Oder billig. Ich hätte so gern eine grade geschnittene, schmale dunklere Jeans gehabt, die lang genug ist.
Und nicht so teuer. Und einfach mal meine Größe hat. Je nach Schnitt und Laden habe ich nämlich bis zu drei Größen Unterschied! Das liegt aber wohl an meiner Figur, die bestimmt sehr ungewöhnlich ist. Ich bin nämlich 1,73 m groß und wiege so 63 kg.
Ist ja klar, dass man da nichts Passendes findet. Ich müsste mir eben mal ein bisschen mehr Mühe geben!

Also ich behaupte mal: Ich habe heute 25–30 Jeans angehabt.
Und bin mit 2 T-Shirts nach Hause gekommen.

Wie immer, eigentlich.

7 thoughts on “Die Gürtellinie fährt hier nicht!

  1. >>63 kg
    Glaub ich nicht, bei DEEER Schokotorte.
    War nur’n Scherz, doch ich glaub’s Dir.

    >>Ist ja klar, dass man da nichts Passendes findet.
    Haste mal in der Herren-Abteilung gekuckt ?

    >>bin mit 2 T-Shirts nach Hause gekommen.
    Also kein Schuhe-Kaufen-Tick sondern ein:
    Irgendwas-Aus-Frust-Kaufen-Weil-Nicht-Mit-Leeren-Händen-Nach-Hause-Kommen-Wollen-Tick
    😉 😉 🙂

  2. Gerne stimme ich in deine Hüft-Hosen-Klage ein. Letztens dachte ich, dass die Beliebtheit dieser Hosen auch etwas mit dicken Bäuchen zu tun haben. Indem das Hosenbund unter der Wampe sitzt, kann manche auch kleinere Größen tragen.
    Eventuell versuchst du es einmal mit Jeans aus der Herrenabteilung. Ich hatte mal eine schlanke Freundin, der sie passten.
    Das Unsichtbarkeitssyndrom ist übrigens eingebildet. Die anderen sind bei manchen Wetterlagen schusslig.

  3. Herrenjeans? Hmmm, weiß nicht.
    Beutelt das nicht vorne? Und habe ich da hinten genug Platz für meine Kiste? Aber’n Versuch wärs vielleicht wert…

    Da fällt mir ein, dass ich auch schon mal eine Damenjeans an einen Herrn vermacht habe. Könnte also gehen. Ich sag‘ dann mal Bescheid, ob’s geklappt hat.

  4. Moin moin theobromina,

    genau wegen Deines zitierten Artikels war ich doch beruhigt, dass Du den Klamottenladen doch nicht ohne Etwas verlassen konntest 😉
    Da musste nich schreien !

    Ausserdem: lieber ein gesundes Vorurteil, als ein falsches Urteil.

    Warum sollen Herrenjeans nich passen, soll ja auch Kerle geben, die ihre Wampe hinten tragen 🙂
    Und der gerade Schnitt iss doch der Ur-Jeans-Schnitt.

    Viel Spass beim Jeans-Shoppen-Gehn.

    Un nich so schnell mit’m Rad, schon bei halber Lichtgeschwindigkeit wirste erst wahrgenommen, wenn Du schon vorbei bist.

  5. … ich warte auf den Tag, an dem sie auf die breitgebleichten Jeans nich nur die druntersitzenden Stringspitzentangas von aussen draufnähen, sondern auch noch oben (?! – is das „oben“, wenn noch nich mal der oberste äusserste Knorpel vom Oberschenkelkopf auch nur ansatzweise _hinter_ dem Bund liegt ?) – also wenn die „oben“ an den Bund so wie bei ner Cargohose unten am Bein noch so’n anzippbaren oder ausklappbaren Zusatzsaum mit Tunnelzug, – so wie früher die Regenjacken mit ausfahrbarer-Kapuze-in-Extratasche-im-Kragen. Am besten auch aus so ner Art Zeltstoff, den mensch sich dann bis unter die Achseln krempeln und da mit dem Bändsel zuschnüren kann. Sieht bestimmt tooootal schick aus. Und raschelt ungefähr so erotisch wie das neue Verführ-Geräusch „BRATZZ!“ (Klettverschluss statt Reissverschluss…)

    Ich erinnere mich mit Wehmut an die Schrotschuss-Jeans – damals hab ich noch gedacht „dasch’a mal ne bekloppte Geschäftsidee – Hosen erschiessen und 120 Mark mehr nehmen“ – heute denk ich nicht mehr drüber nach, was mit Kleidung alles veranstaltet werden kann, sondern staune nur noch. Und empfehle für besonders kurzbundige Hosen Kukident Haftcreme für die Dritten oder Power Strips – links und rechts auf den Oberschenkel je ein Ankerpunkt und zumindest der Verstand wehrt sich mit Argumenten gegen das Gefühl, in näherer Zukunft mitten in der Öffentlichkeit beinkleidfrei vor Publikum zu stehen.

    Der Klebetipp funktioniert auch bei den HipHopHosen.

    • Und richtig beschissen sieht aus: UnterderHüftehose mit lässig-coolen Hosenträgern obendran!

      Die Zeltsache fänd‘ ich gut. Für wenn’s regnet. Das wäre doch vielleicht dann was für Dich; dann bräuchteste Dir keine Ponchos aus ehemaligen Hifi-Müllsäcken zusammenwerkeln. 😉

      Ich hoffe, Du kommst morgen trockenen Fußes zum Sender!
      ich werde versuchen, möglichst viel von Eurer Sendung noch zu hören, bevor ich zur Arbeit losjage. Das will ich ja nun nicht so gern verpassen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)