Da Sansibar mir netterweise so viele Fragen geschickt hat,
kann ich heute mal gleich zwei davon beantworten und dann habe ich immer noch sechse übrig! Jungejunge.
Also habe ich mir für heute diese beiden ausgesucht:
1. – „Hast Du Angst vor einer möglicherweise nahen
Klimakatastrophe?“
2. – „Glaubst Du, dass es außerirdisches Leben gibt?“
Antwort:
Zur ersten kann ich sagen: Auha! Ganz schön dicke Frage. Nein. Hab’ ich nicht.
Das würde mir ja auch gar nichts nützen. Also, das Angsthaben.
Das Klima ändert sich sowieso ständig, das hat es ja wohl schon immer getan. Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir in Zukunft mehr starke Stürme haben, dass es vielleicht wärmer wird, dass es Überschwemmungen gibt. Ich war im Januar sehrsehr traurig, weil eine von den beiden Pappeln, die vor meinem Fenster standen, von „Kyrill“ umgeworfen wurde. Ich liebte diese Bäume und hab’ sie oft betrachtet oder nur dem Rau-
schen ihrer Blätter zugehört. Jetzt steht der andere Baum allein da und ich befürchte, dass er beim nächsten starken Sturm sehr zu kämpfen haben wird. Wenn er auch noch fiele, wäre ich noch viel trauriger. Und im Juli, bei einem anderen Sturm, brach ja auch noch die alte Weide zusammen, an der ich auf meinen Spaziergängen immer vorbei kam, und in die ich oft geklettert bin, um nachzudenken.
Ich hab’ hier schon darüber geschrieben.
Aber ob das was mit dem Klimawandel zu tun hat? Alte Bäume fallen eben irgendwann, das muss auch so sein. Und so gibt es auch kein gleichmäßiges Klima, und wenn wir uns das noch so wünschen. Schwankungen hat es immer gegeben. Auch Stürme hat’s übrigens schon früher gegeben. Die Natur macht ohnehin die schönsten und wildesten Sachen. Wie wir das finden, und ob wir das wollen oder nicht, ist ihr völlig schnurz. Deshalb können wir uns eigentlich nur anpassen, so gut es geht. Naja, ich hab’ gut reden: Hannover steht nicht gerade in Gefahr, bald überflutet zu werden. Auch Hurricanes sind hier selten. Nach Tuvalu allerdings würde ich jetzt nicht gerade umziehen wollen.
Ich bezweifle übrigens, dass der Mensch wirklich so irre viel mit dem Klimawandel zu tun hat. Es gucken ja jetzt alle so auf den CO2-Ausstoß. Damit ich hier jetzt nicht falsch verstanden werde: Ich bin total dagegen, Ressourcen zu verballern, gucke auch, ob ich irgendwo sparen und/oder die Umwelt schonen kann. Das sollte selbstverständlich sein. Aber ob z.B. der von Menschentechnik produzierte CO2-Ausstoß wirklich so viel zum Klimawandel beiträgt? Da sind sich ja nicht mal die Forscher richtig einig. Dass das jetzt so’n Thema ist, hat auch viel damit zu tun, dass man damit offenbar Stimmung und Geld machen kann. Heraus kommen Aktionen wie: 5 Minuten Licht aus!, die ich für totalen Quark halte.
Bestimmt ist es gut, CO2 einzusparen. Aber es ist auch mindestens genauso wichtig, die Regenwälder nicht abzuholzen, keinen Atommüll zu produzieren (der anschließend ins Meer gekippt oder in Lagerhallen aufbewahrt wird), die Erdoberfläche nicht mit Beton zu versiegeln, die Meere nicht leer zu fischen und vollzumüllen, und wattweißich.
Alles Themen, die gerade zurückstehen müssen. Ich könnte noch viel mehr Themen auf-
zählen, die ich für dringender halte, und worüber ich mich in kleiner Runde in meiner Küche öfter mal aufrege, aber ich habe mich mal entschieden, sowas aus meinem Blog eher rauszuhalten. Sonst komme ich hier gar nicht mehr weg. Außerdem lässt sich’s hier nur mühsam diskutieren.
Was ich sagen will, ist: nein ich hab’ keine Angst vor einer Klima- bzw. Naturkatastrophe. Ich weigere mich, auf Ansage panisch zu werden. Da muss was faul sein. Ich hab’ eher Angst vor anderen Sachen im Umweltbereich, von denen man weiß, dass Menschen sie verbocken. Und dann wird mir sowieso auch noch schlecht von noch ganz anderen Sachen…
Zu Frage 2:
Ja, ich bin sogar fest davon überzeugt. Wie es aussieht, das außerirdische Leben, weiß ich natürlich auch nicht. Aber bei soviel Platz im Universum sollte es mich doch stark wundern, wenn wir die Einzigen sind auf weiter Flur.
Ein paar lustige Mikroben gibt’s doch bestimmt schon in der Nachbarschaft. Und vielleicht sind die da drei Meter groß, wer weiß? Ob ich mir allerdings Kontakt wünsche, weiß ich nicht so richtig. Nachher versauen wir denen auch noch ihren hübschen Planeten!
Wir gehen ja immer davon aus, dass Außerirdische entweder superklug sind und über die dollste Technik verfügen, oder dass sie sich noch im Bakterienstadium befinden. Vielleicht sind die aber auch fast genauso wie wir und sehen auch noch ziemlich wie wir aus. Das wäre doch auf eine nette Art unsensationell. Wenn sich rausstellt, dass die Schöpfung oder die Natur oder werweißich im Grunde ziemlich einfallslos ist. Überall Büroangestellte im Pullunder.
Also, mir würde das irgendwie gefallen…
Heute mal „naturgewaltige“ Grüße an Sansibar und in alle Außenwelten,
von Theobromina
Du hast mich überzeugt. Außerirdische gehören zur Gattung der Mikroben, ballen sich zu drei Meter hohen Büroangestellten und werden zusammengehalten von einem Pullunder.
Und ernsthaft zum Thema Klimawandel. Es gibt ja Gewinner und Verlierer einer Erwärmung. Wir in den Industrienationen leben ohnehin auf Kosten der 3. Welt, und jetzt zahlen sie die Zeche auch noch doppelt. Wir können 5 Minuten das Licht ausmachen oder 55 Minuten, solange es den Mächtigen an sozialem Gewissen mangelt, ändert sich gar nichts.
„Zusammengeballt im Pullunder“ gehört (glaub‘ ich) zu meinen Lieblings-SF-Serien. Hab‘ noch nicht alle Folgen durch, deshalb weiß ich jetzt nicht, ob Strategische Bahndämme drin vorkommen…
Das mit dem sozialen Gewissem gehört übrigens dann zu den Sachen, von denen mir schlecht wird.
Klimawandel – da hat unser hoher Energieverbrauch sicher einen gewissen, wenn auch häufig überschätzten Einfluß – ich find es ganz gerecht das die nächsten Katastrophen wohl irgendwann auch bei uns auftauchen. Aber Angst ist wohl, wie immer, ein schlechter Ratgeber.
Also wenn es einen Gott gibt muß es irgendwo Außerirdische Intelligenz geben – oder sollten wir etwa eine göttliche Meisterleistung sein – wir sind doch bestenfalls die ersten halbwegs erfolgreichen Versuche was kreatives zu scchaffen :>