Komisch. – Hätt‘ ich mir eigentlich denken können.

Also, das mache ich jetzt aber bestimmt wirklich nie wieder! Obwohl ich das ja schon ganzganz oft gesagt habe und es dann natürlich doch immer wieder gemacht hab. Jetzt ist aber wirklich Schluss. Gestern war das letzte Mal.

Da habe ich mir nämlich ein Buch gekauft, das mir in verschiedenen Lieblingszeitschriften ganz überschwänglich als superduftes Debut empfohlen wurde. Saukomisch und flott ge- schrieben sollte es sein. Von wegen. Keine Ahnung, wieso die Autorin aufgrund dieses eher langweiligen und auch gar nicht mal witzigen Schreibens so viel Aufmerksamkeit bekommen hat, dass sie innerhalb kürzester Zeit sogar zu einem Oscar als Drehbuch- autorin gekommen ist… – Oder doch, ich hab’ eine Ahnung: Es kommt nämlich Sex drin vor. Und da sind natürlich manche Leute gleich ganz aufgeregt, weil das ist ja diese eine „Sache, von der sie schon mal gehört“ haben. Und dann finden sie eben auch komisch, was eigentlich überhaupt nicht komisch ist, bloß weil sie die ganze Zeit wegen der „Stellen“ verschämt kichern müssen.

Also, manchmal bin ich echt müde. Von den happigen 17 Euro hätt’ ich mir lieber eine schöne, knisternde Schachtel Pralinen gekauft. Die macht viel mehr Spaß und wäre auch garantiert erotischer.

Rundflug über’m Teetisch

Also heute, aber nur heute darf man ungestraft zu mir sagen: „Du hast ja wohl ’ne ganz schöne Meise…“

Sie saß gerade eben noch auf meinem Fensterbrett, nachdem sie hier tschilpend einmal durchs Zimmer geflogen war. Ich hab’ nämlich das Fenster sperrangelweit auf, und das hat sie wohl interessiert. Nach ihrem kleinen Rundflug saß sie noch eine Weile so da, beäugte mich und die Einrichtung kritisch, und ließ sich ein bisschen von mir bewundern.

Aber als ich gerade anfing, sie auszufragen („Na, wo kommst du denn jetzt her?“), wurde es ihr doch zu bunt und weg war sie wieder. Vielleicht fand sie, das ginge mich ja nun garnix an. Dabei hat sie nicht mal geklingelt oder mal vorher angerufen oder so.

Wenn die Möpse Schnäpse trinken

Das ist doch mal ’ne Überschrift!

Eigentlich müsste es aber heißen: Wenn Frau Bromine unruhig schläft… Aber jetzt mal sortiert: Die Theobromine ist ganz bestimmt 400.000 mal aufgewacht, hat doof geträumt und sich gegen fünfe wieder erhoben. Dagegen hilft nur eins: Ein schönes Buch! Und zwar eines, das klein und handlich ist und nicht zu schwer zum Hochhalten. Ein Pixi.

Ich bin sehrsehr froh, dieses Exemplar mal vor Jahren aus einer dieser Plexi-Halbkugeln gefischt zu haben, denn es macht mir immer gleich bessere Laune. Ich weiß auch nie, was mir besser gefällt: Das Gedicht von James Krüss selber oder die sehr schönen Illustrationen von Ole Könnecke (hab‘ jetzt aber nur ein paar eingescannt). Aber das macht ja nix.

Also, das isses und so geht’s:

Wenn-die

Wenn die Möpse Schnäpse trinken,

Wenn vorm Spiegel Igel stehn,

Wenn vor Föhren Bären winken,

Wenn die Ochsen boxen gehen,

Schafeblöken

Wenn im Schlafe Schafe blöken,

Wenn im Tal ein Wal erscheint,

Wenn in Wecken Schnecken stecken,

Wenn die Meise leise weint,

Mäuschenläuschen

Fieberbiber


Wenn Giraffen Affen fangen,

Wenn ein Mäuschen Läuschen wiegt,

Wenn an Stangen Schlangen hangen,

wenn der Biber Fieber kriegt,

 


Gedicht

Dann entsteht zwar ein Gedicht,

– Aber sinnvoll ist es nicht.

 

Freundinnen

In den letzten Tagen hatte ich endlich mal wieder Gelegenheit, mich mit meinen Freundinnen zu treffen. Am Mittwoch besuchte mich Freundin S., um mich über die allerneusten Neuigkeiten auszuquetschen und indiskrete Fragen zu stellen.
Ganz nebenbei und unauffällig füllte sie mich mit Prosecco ab. Kaum, dass ich zwinkerte, war mein Glas schon wieder voll und S. rief zackig: „Nur keine Müdigkeit vorschützen! Hopp, weg damit, Puppe!“ Nach kurzer Zeit war mir ziemlich schwurbelich zumute und ich konnte die Buchstaben aus Russisch Brot, die an meiner Kühlschranktür kleben, kaum noch lesen. Aber die Laune war prächtig, denn so was war längst überfällig gewesen.

Am Donnerstag, also gestern, kam Freundin T. Sie hatte eine Flasche Wein in ihrem umfangreichen Gepäck. T. hat immer reichlich Zeug dabei. Sie gehört zu den Frauen, die z.B. immer ein Nagel-Nessesaire dabei haben. Wahrscheinlich verbergen sich in ihrer Tasche auch eine Wasseraufbereitungsanlage, ein Iglu-Zelt, ein Lagerfeuer und mehrere Schrankwände. Sie ist also die Freundin, die man dabei haben sollte, wenn man in der Wildnis ausgesetzt wird. Wein schleppt sie normalerweise aber nicht herum, das war eine Ausnahme, denn T. trinkt selten mal was. Aber auch sie wollte mit mir anstoßen und das Neueste der letzten Wochen hören. Als wir nämlich zuletzt miteinander gesprochen hatten, hatte sie eigentlich gar nichts gesagt, weil sie eine furchtbare Stimmband-
entzündung hatte. Diesmal sagte sie auch wieder nicht viel, aber das lag zum Glück nur daran, dass ich einfach so viel mehr zu erzählen hatte. Und sie hatte ja auch mit ihrem Wein zu tun.

Wenn ich den Besuch beider Freundinnen auf einen Abend gelegt hätte, dann hätten wir auch fast Rommee spielen können. Ich kenn’ mich mit Kartenspielen nicht so gut aus, glaube aber, dass man für Rommee zu viert sein muss. Dazu hätten wir also noch eine weitere Freundin am Tisch gebraucht. Gut gepasst hätte die gute A. aus Berlin, die ich hier übrigens mal ganz lieb grüßen möchte! Huhu!

Und dann wäre der Abend vermutlich ähnlich verlaufen wie der in dieser kleinen Geschichte von Fanny Müller (deren Miniaturen aus dem hamburger Schanzenviertel ich liebe), die ich mal spaßeshalber mit meinem neuen Headset aufgenommen habe, das mir ein sehr lieber Mensch neulich geschenkt hat. Die Aufnahmequalität ist noch nicht so, wie sie sein sollte und die Datei ist dicke 3 MB groß, aber ich wünsche trotzdem:

Viel Spaß!


Rommee

(MP3 – 3,2 Mb)

Fanny Müller: „Wenn Frauen zu sehr Rommee spielen“, gelesen von Theobromina

Helden

Schreibhelden
(…auf die Schnelle.)

Lustig: Wolf Haas, Fanny Müller, Thomas Kapielski, Jenni Zylka, Jörg Juretzka, Sven Regener, Wiglaf Droste, früher näher am Herzen: Max Goldt.

Klassiker: Henry Miller, Truman Capote, F. Scott Fitzgerald, D.H. Lawrence.

Und: Siri Hustvedt, Ingvar Ambjörnsen, T.C. Boyle (…to be fortgesetzt)

Schokoladenhelden
(wurde auch längst mal Zeit!)

Leysieffer: Kokos-, Cointreau/Caramel-, Rum- und Whiskeytrüffel.
Feodora: 45%ige, 33%ige, Geröstete Mandelsplitter, Orange-Marzipan.
Hachez: Cocoa de Balao
(Feodora und Hachez garantieren zudem Sojalecithin ohne Gentechnik!)
Valrhona: Eigentlich alles
Zotter: Sesamkrokant auf Kirschmarzipan
Ganz neu – Mövenpick: Maple Walnut

Wer Lindt, Milka, Alpia vorzieht ist ein Banause und selber schuld. Basta.