Mücheln. Und endlich: der Stiefelettchenfund.

Mensch, hier ist schon wieder so viel los, dass ich kaum mal an die Tastatur drankomme. Aber ab nächster Woche hab’ ich erstmal Urlaub! – Obwohl, da hab’ ich mir auch schon wieder Einiges…

Jedenfalls, wo war ich?
Ach ja. Sternenhimmel.

Also wieder: Geschlafen, geschlafen, geschlafen. Sonntag.

(Prinzessin Juleikas Schlaf wurde wohl ein kleiiiiines bisschen durch einen sich nächtlich aus dem Regal neigenden und dann mit lautem Knall niedergehenden Folianten beein- flusst. Laut ihrer Aussage dahingehend, dass sie von der Waagerechten mirnixdirnix zum größeren Teil in die Senkrechte schoss.)

Der Sonntag beginnt mit einem turbulenten Frühstück im großen Mühlenraum, ein landen- des Flugzeug ist ja wohl nix dagegen… *g* Vielleicht hatte ich aber auch bloß Kater, da höre ich nämlich mitunter, wie sich Flöhe am Kopp kratzen. Anschließend gab’s noch mal eine Mühlenbesichtigung, weil ja noch nicht Alle alles gesehen hatten. Irgendwann danach mussten auch Ormuz und Einhardt mal zum Zug, also drückte und herzte man sich wie- der im Mühlengarten, streichelte noch mal schnell die Katz’ und winkte ein bisschen zum Abschied.

Zum Mittagessen sollte es zum Italiener gehen, also stromerten wir ein bisschen durch Mücheln, beguckten uns das Wasserschlösschen, verschafften uns Zutritt zum Kirchlein und versuchten, eventuell einen Fisch im absolut klaren Bach zu erkennen. Beim Italiener lief dann die dollste Musike, also wirklich. Ich war ja eigentlich froh, dass der schlimme Polypenmann nicht schon wieder sang, denn der wird bei der Erbauung jedes italieni- schen Lokals ja quasi immer gleich fest mit in die Musikanlage installiert. Aber hier hatte man einen Trick gefunden, stattdessen wilde Disco-Remixes von so bekannten Liedern wie „Felicitᓠund „Azurro“ abzuspielen. Gekrönt wurde das Ganze bloß noch durch die Aufmachung der Damentoilette, die rosa gestrichen und mit halbnackten Kalenderjungs behängt war, die sich wohl alle aus Versehen just in dem Moment den Hosenknopf ge- öffnet haben mussten, als der Fotograf das Bild machen wollte. Länger her, dass ich in einer war, aber ich kam mir ein bisschen vor wie in einer Jubeltrinen-Disco. (Also, solche Jubeltrinen, die auch schon mal Schnurrbart tragen.) Die liebe Juleika bestätigte mir diesen Eindruck kurz darauf unter breitem Grinsen. Die Besichtigung der Herrentoiletten haben wir uns übrigens für unseren nächsten Besuch aufgehoben.

Ich möchte unbedingt noch erwähnen, dass das Essen ganz prima war! Ich bin norma- lerweise Diejenige am Tisch, die am längsten braucht, aber die Lasagne war wirklich ruckzuck weggelöffelt. Ich glaube, ich war sogar schneller als Jules mit seiner Pizza Funghi, – das ist mir noch nie passiert!

Auf dem Rückweg zur Mühle dann, satt und zufrieden, lag plötzlich was mitten auf der Straße. Jemand sehr Kleines musste wohl sein Schuhwerk verloren haben. Vermutlich einer dieser berühmten ganz winzigen Müchelner Cowboys. Wir hatten ihn wohl knapp verpasst. Ein passendes Winzpferdchen war auch nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich war das Stiefelchen beim Galopp über die Straße einfach so abgefallen. Man kennt das ja.
Stiefelchen1

Und dann war’s plötzlich Nachmittag, Zeit zur Abreise. Am Müchelner Bahnhof spielten sich noch mal herzzerreißende Szenen ab, dann war sie mittenmal weg, die Jule. Gleich darauf wurde der Gastgeber noch mal gedrückt, herzlich bedankt & genötigt, einen baldi- gen Gegenbesuch zuzusagen. Lieber Jenne, auch hier noch mal: Vielen lieben Dank für Deine Gastfreundschaft, die sorgfältige Vorbereitung, die lebendigen Geschichten, die spektakulären Ausblicke, die Wortspiele, die Fürsorge und natürlich den Sternenhimmel.

Liebe Grüße, auch an die Mum & hoffentlich sehen wir uns bald wieder!

6 thoughts on “Mücheln. Und endlich: der Stiefelettchenfund.

  1. Urlaub?
    Urlaub!
    Naja, ich hab täglich ne Stunde Mittagspause.

    Das was da aus dem Regal verabschiedet hat, war von einem Autor Namens Stephen King. Nur gut dass Jenne erst während des Frühstücks erwähnte dass in meiner Prinzessinensuite der Müller ermordet wurde …
    Und was heißt turbulentes Frühstück? Also ich fand es nicht turbulent sondern mega lecker und unterhaltsam 😉
    Der Jules ist aber bestimmt auch Deiner Meinung. Zumindest was meine frühmorgendliche Musikauswahl angeht *lach*

    Über den Italiener hab ich mich ja schon zu Genüge ausgelassen, doch auch meine Penne 4 Käse war der Hit, um vieles besser als die welche aus dem Lautsprecher tönten.
    Nur gut dass wir nicht im Galopp zur Mühle mussten. Obwohl, so hätte der arme Einschuhige vielleicht …
    Be as it may :))

    Ja liebe Theo, der herzzerreißende Abschied am Bahnhof bleibt auch mir in Erinnerung. Und bestimmt wiederholt sich eine solche Szene mit den selben Protagonisten 😉

    Von Herzen einen schönen Urlaub,
    Juleika

    • Und den habe ich mir hart verdient! Ich hoffe ja, er zieht sich ein bisschen (glaube es aber nicht, ehrlich gesagt; im Gegenteil).

      Das Frühstück war in meiner Erinnerung ein ganz schönes Getöse, weil alle so wild durcheinander redeten. Irgendwann habe ich versucht, mit Jenne zwei Sätze quer über’n Tisch zu wechseln, aber wir konnten uns kaum gegenseitig verstehen. :)) Da war’s auch schon egal, dass im Hintergrund Roxette lief…

      Ja, ein Wiedersehen wäre wirklich schön, meine Einladung steht ja nun, und wenn uns dann der liebe Jules noch eine Rutsche Bratkartoffeln macht, während wir am Küchentisch sitzen und ratschen… 😉

      …dann machen wir ihm glatt dafür ein Bierchen auf, was?

      Liebste Grüße aus dem sonnigen Norden,
      Theo

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