Ach so.

Header_2jahre Vielen Dank

an Alle, die hier immer wieder vorbeireisen und sich mit dem befassen, was ich seit nun 2 Jahren so herausblogge.

Besonders natürlich an die, die mir dann ihre feinen, freundlichen, kritischen, intelligenten, witzigen und weiterführenden Gedanken dalassen.

Ganz viele liebe Grüße
von Euer Bromine!

„Geschnitten oder am Stück?“

Heute Vormittag habe ich mal ein bisschen Zeit, denn man hat versucht, mir das feine lange Wochenende zu versauen, indem man mich für eine heutige Abendveranstaltung zum Dienst eingesetzt hat. Ich hab’ aber gleich gekontert und mir schön für Montag frei genommen, hehehe.

Deswegen kann ich jetzt hier sitzen, Birnen essend schreiben und Montag dann auch noch in die Stadt gehen, wenn die Geschäfte auch tatsächlich mal geöffnet haben (und dann nicht, wie samstags, bis unters Dach vollgestopft sind mit Leuten, die angeblich nur „mal gucken gehen“ wollen) und mir neue Brokate und Juwelen anschaffen. Eigentlich handelt es sich hierbei zwar eher um bequeme Schuhe, die ich natürlich für die Arbeit brauche, aber da denke ich lieber erst Dienstag wieder drüber nach. Und vielleicht finde ich ja auch noch ein hübsches Fähnchen für zwei Etagen drüber…

Hauptsache, ich seh’ nachher nicht so aus, wie die beiden erbarmungswürdigen Damen, die ich vorgestern in meinem Fernseher erleben musste. Die Sendung hieß tatsächlich, und da komme ich immer noch nicht drüber weg, „Extrem schön!“. Dass sich das wie ein Befehl liest, ist sicher kein Zufall. Zwei vermeintlich furchtbar hässliche Frauen werden aus ihren Leben rausgezerrt, an mehreren Baustellen operiert, getriezt, „gestylt“ und dann wie- der in ihre Familien zurückgespuckt. Leider sehen beide hinterher genau so aus wie die Stylistin der Sendung, Frau Carine Bartholomé, eine Friseurin aus München, die wohl für irgendwas berühmt ist. – Nein, stimmt nicht ganz: nur die eine, die andere Kandidatin sieht aus wie eine Mischung aus ihr und Amanda Lear. Aber Lila tragen müssen sie bei- de, da beißt die Maus keinen Faden ab. Lila getragen wird, zum Donnerwetter!

Ich konnte da ja kaum hingucken, war allerdings wohl zu schwach, die Knipse aus der Sofaritze zu kramen. Aber Laut geben konnte ich noch. Ich vermute, die Nachbarn denken jetzt, einer meiner Freundinnen geht es furchtbar, weil ich immerzu „Oh, Gott, die Arme!“ und „Oh nein, das nicht auch noch, bitte!“ gerufen hab’.

Besonders interessant fand ich aber die Reaktionen der Männer dieser beiden Kandida- tinnen. Der eine lechzte schon vor der Umformungsprozedur seiner Frau in die Kamera, dass es ja jetzt sicher bald richtigen Sex gäbe, wenn sie sich selbst nicht mehr so un- attraktiv fände. Der andere brütete während der Kontaktsperre gleich einen Heiratsantrag aus, damit ihm die jetzt Aufgehübschte nicht womöglich gleich mit einem passenden männlichen Pendant abhaut. Und was sagt sie dazu? „Der Antrag hat mich umgehauen. Und da bin ich glücklich von!“ – Na dann.

Weitere Sendungen muss ich mir nicht mehr angucken, denn ich weiß jetzt, worauf es im Leben so ankommt: So auszusehen, als hätte man eine Seriennummer unter der Fußsoh- le eingestanzt.

Na, das passt wenigstens auf einen kleinen Zettel.

Hilfe, ich bin birnensüchtig!

Gerne würde ich behaupten, diese Überschrift hätte ich mir nur ausgedacht, weil sie irgendwie sensationell und höchstvermutlich ungeheuer leseranlockend rüberkommt. Stimmt aber nicht.

Ich bin zurzeit tatsächlich birnensüchtig. Immer, wenn ich einkaufen gehe und zwangsläu- fig an der Obstabteilung vorbei muss, kriege ich Heißhunger auf die perfiden Dinger. Äpfel, Bananen und sogar Erdbeeren lassen mich völlig kalt; – lediglich Birnen bringens. (Viel- leicht habe ich aber auch bloß deshalb eine augenblickliche Neigung zur Birne, weil da wenigstens noch keine überflüssigen, nervigen Miniaufkleber drauf sind, so wie inzwischen bspw. auf allen Äpfeln. Deren Abgefiesel strengt mich nämlich mitunter so an, dass ich die Klebedinger am liebsten einfach mitessen möchte.)

Kaum zuhause angekommen, leere ich den Rucksack und zücke das Obstmesser. Und weil ich so furchtbar praktisch veranlagt bin (das wär’ übrigens mal ein komplettes, ande- res Thema), habe ich für Obst eine besondere Schneidetechnik entwickelt: Ich viertele die Birnen nicht, um sie dann mühselig vom Kernhäuschen zu entschnitzen, sondern schnei- de einfach glatt am Gehäuse vorbei und habe so einen praktischen Vierkantstrunk mit Anfasser zum Wegwerfen übrig.

BirneSo sieht das dann aus.

Der Vorteil ist, dass einem dabei keine Kerne ins Auge sprin- gen und man auch eine Woche später beim Saubermachen keine Birneninnereieneinzelteile unterm Sofa findet, die dann schon festgeklebt sind und nur mit einem scharfen Messer vom Boden abgehen, und dabei zerkratzt man dann sich die em- pfindliche Dielenlackierung, die man aus Umweltschutzgründen ja nur mit Aqualack gemacht hat, obwohl man ganz genau weiß, wie schnell der sich abnutzt. Gerade und besonders unterm Sofa.

Jedenfalls kaufe ich andauernd Birnen und kaum zwinkere ich einzweimal, sind sie auch schon wieder weg. Einen Mitbewohner, dem ich die Schuld dafür in die Schuhe schieben könnte, habe ich ja nicht. Nur einen Liebsten, der hier öfter mal weilt. Aber der isst mir eigentlich bloß nachts die übrig gebliebenen Kartoffeln aus dem Topf und behauptet dann ungerührt, da wären sowieso nur noch zwei drin gewesen und selbst aus fünf Kartoffeln hätte ich ohnehin keine lohnenswerte Portion Bratkartoffeln mehr zusammengekriegt.

Gestern habe ich jedenfalls mal wieder vier Birnen gegessen und heute bin ich auch schon bei der Zweiten, dabei ist es noch nicht mal elf Uhr! Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich auch schon wieder um sechse aufgestanden bin. (Wahrscheinlich plagte mich Birnenappetit.) Dabei haben Birnen nicht mal besonders schöne Namen! Wer isst schon gerne was, das „Abate Fetel“ heißt? Auch „Williams Christ“ finde ich nun nicht so… Es soll ja sogar Sorten geben, die nach Fisch heißen, aber zum Glück nicht da, wo ich momentan einholen gehe.

„Einholen“ hat übrigens meine Oma aus Springe immer gesagt, wenn’s um die Lebensmit- telbeschaffung ging. Sie sagte dann beispielsweise, wir müssten noch „das Brot für heute Abend einholen“, weswegen ich ziemlich lange glaubte, das Springer Brot sei irgendwie schneller als das Hannöversche. Meine Oma hätte vermutlich auch gewusst, was es mit einer schweren Birnensucht so auf sich haben könnte, denn sie hatte ein tolles medizi- nisches Hausfrauenwissen, weswegen ich zum Beispiel mal erst grob mit einer halben Zwiebel abgerieben und dann (gefühlt) stundenlang eine blanke Messerklinge flach an meinen dünnen Kinderhals gelegt kriegte, weil mich eine Biene knapp unterm Kehlkopf gestochen hatte. Geholfen hat’s. Und wer sich mit Bienen auskennt, wüsste sicher auch über Birnen toll Bescheid.

Zwar mache ich mir wegen meiner Birnensucht nun durchaus Sorgen, werde dieses spe- zielle Symptom aber ganz sicher nicht g**geln, weil ich mir schließlich nicht noch mehr Sorgen machen möchte. Nachher habe ich eine dubiose, rückwärts gewandte politische Krankheit. Oder eine schwere, sich immer weiter verstärkende Psychomacke, die sich auf die drohende Abschaffung bewährter Beleuchtungstechniken bezieht…
– Oder sogar irgendwas mit Fruchtzucker!

Die Natur schlägt zurück!

Ich glaub‘, wir können uns wirklich bald mal auf was gefasst machen: nicht nur, dass uns die ganzen Kühe unser schönes Klima allmählich zerpupsen; – jetzt schmeißen auch noch die Bäume ihren Dreck überall auf unsere sauber gefegten Bürgersteige!

Umweltvollmüllung1

Umweltvollmüllung2

Und wer muss es nachher wieder wegmachen? – Also ich jedenfalls nicht!

Breite Streifen machen Mühe

Gott, ist mir das peinlich! – Ich habe vor ein paar Tagen…

Also, wenn meine Freunde das mitkriegen, ist es aber aus. Und auch noch unter freiem Himmel, wo mich jeder sehen kann! O.K., ich schreib’s jetzt hin: Ich habe eine Deutsch- landfahne gehisst.

Ich kann verstehen, wenn ab hier niemand mehr weiter lesen mag. Fahnen hissen! Und auch noch schwrrrz, rrrtt, gllb… Hoffentlich darf ich jetzt noch zur Anti-Rechts-Demo am 1. Mai. Nicht, dass die mich dann anbrüllen: “Geh’ doch rüber, wenn’s dir hier nicht passt!“

Aber natürlich hatte ich einen Grund: Es gehört anscheinend zu meinen neuen Aufgaben, im Job. Vor unserem Gebäude stehen halt so Fahnenmasten. Und damit die nicht verge- bens da rumstehen, zerren wir europäische Fahnen dran hoch. Also, eben nicht nur deutsche, sondern auch italienische, französische, norwegische, wattweißich. Und weil der eine Fahnenmast, an den die deutsche dran sollte, irgendwelche Verklemmungen hat, und man die olle Schlaufe, wo der Stoff mit Karabinern eingehakt wird, nur auf 3 Meter fuffzich runtergelassen kriegt, und meine Chefin sich an der Stelle ausklinkte und ein wichtiges Telefonat vorschob, musste die Bromine sich eine Leiter aufklappen und auf Zehenspitzen auf dem obersten Trittchen nach der Schlaufe angeln. Das war übrigens vermutlich der Moment, in dem die Lagermannschaft komplett am Fensterchen hing, um nach der Frage: „Watt um Himmels Willen fuddelt die denn da?!“ einen Blick auf der Brominen weißen Bauch abzukriegen.

Diese Jeans hören ja heutzutage alle auf dem Beckenknochen auf, als hätten sie Angst, ihn zu überschreiten. Schließlich, wer weiß, was einen im Tal der Taille so erwartet…! Und passend dazu sind die Blusen zu kurz und die Ärmelchen eng, so dass alles um einen halben Meter hochversetzt wird, wenn man mal schwungvoll jemandem zuwinken möchte. Deswegen vermutlich ist auch das Winken fast ausgestorben. Zu enge Ärmel.

Aber in meiner Höhenangst und in dem Willen, das jetzt alles schnell hinter mich zu bringen, war mir sogar das egal.

Jedenfalls. Kurz, bevor mir so schwindelig wurde, dass ich versucht war, mich am schwankenden Fahnenmast festzuhalten und dort auf die Feuerwehr zu warten, und als ich trotzdem eben noch überlegte, ob ich die Fahne vielleicht aus Spaß einfach mal falschrum aufhänge und dann frech als belgische verkaufe, kriegte ich das Biest endlich doch noch eingehakt und war, ja, ich war tatsächlich stolz, den Lappen endlich da hoch zerren zu können.

Und wie viel stolzer wäre ich erst gewesen, wenn da ein „Wer das liest, ist doof!“ oder wenigstens ein hübsches, knallbuntes Blümchenmuster auf Pink draufgewesen wären!

Hm. Wo is’n eigentlich meine Nähmaschine…?

Sutéki na!

Ich habe bekanntermaßen eine ganz liebe japanische Freundin namens M.

Und M. reist einmal im Jahr zu ihrer Familie, um sich da den Bauch mit unaussprech- lichen Dingen vollzuschlagen und in heißen Quellen herumzusitzen, während sie mit Mutter und Schwester die neuesten Entwicklungen in der Nachbarschaft und im Bekann- tenkreis betratscht. Natürlich bringt M. auch immer Geschenke mit. Nach Japan führt sie jede Menge Schokolade aus, denn die ist da immer noch sehr teuer. (Hauptsächlich ex- portiert sie übrigens L*ndt-Pralinen und das auch gut so, dann müssen wir die hier nämlich nicht essen. Wie ja jeder weiß, schmeckt das Zeug wie Sägemehl. – Aber immerhin: die Schachteln sind wirklich hübsch gemacht…)

Und wenn sie schweren Herzens wieder zurück nach Hannover kommt, bringt sie mir die tollsten Dinge mit, weil sie weiß, dass ich dann vor Begeisterung das Fiepen und Piepen anfange. Letztes Mal hat sie mir z.B. ein Dutzend kleine Tütchen mit salziger Knabberei mitgebracht, da waren u.a. sehr leckere getrocknete, kleine Fischchen drin. Allerdings durfte ich die nur essen, wenn ich alleine war, sonst gab’s merkwürdige Bemerkungen von der anderen Seite des Sofas.

Und das hier ist die diesjährige Ausbeute:

Japanische_Mitbringung

Im Uhrzeigersinn: Auf 12 Uhr ein Päckchen ungeheuer feiner, zarter Kekse. Jeder natürlich einzeln verpackt (das ist, glaube ich, eine alte japanische Tradition, um die Altpapierabfuhrgötter zu heiligen).

Dann kommt ein 4er-Set von kleinen Plastikdöschen in Tierkopfform. Laut Aufschrift handelt es sich um Mayonnaise-Behälterchen für die Kindergarten-Lunchbox. Ich weiß aber aus Erfahrung, dass man auch sehr gut Blumensamen oder Perlen oder anderen Killefitt da rein tun kann.

Und weil ich es ein bisschen mit Hasen habe (frag’ mich keiner. Ich weiß nicht, wieso.), einen magnetischen Hasenhaken. Ich hoffe, ich muss da jetzt keinen richtigen Hasen dranhängen, aber das kriege ich noch raus.

Am allerschönsten finde ich aber die kleinen Sojasaucen-Fläschchen (ebenfalls für die Lunchbox) mit Tierköpfchen und Einfüllpipette für ca. einen halben Milliliter. Jeder Wo- chentag hat eins, und wie man deutlich sieht, ist Montag schon mal Hasentag. Das muss ja auch mal gesagt werden. (Sonntags wird übrigens zuhause gegessen.)

Das Päckchen mit der Socke drauf und das darüber beherbergen eine ganz große japa- nische Erfindung und ich bitte M. immer darum, mir unbedingt welche mitzubringen. Es sind Wärmepflaster in verschiedenen Größen, die sich aufs molligste erhitzen, wenn sie mit Sauerstoff in Berührung gebracht werden. Sprich: wenn man sie auspackt. Man kann sie sich in die Klamotten kleben (eben in die Socken oder eventuell hinten in den Hosen- bund), wo sie dann locker 8-10 Stunden vor sich hinwärmeln. Keine Ahnung, wie sie das machen, es ist ein grauschwarzes Pülverchen drin, vermutlich eine besonders aktive Kohle oder irgendwas ganz anderes. Aber wer, wie ich, immer mal Rückenmalesche hat, weiß diese Wunderdinger bald zu schätzen, zumal sie keine Wirk-/Schadstoffe abgeben. In Deutschland verkauft man sowas zwar inzwischen auch, allerdings zu reichlich gepfef- ferten Preisen. In Japan kostet ein Pflasterchen (M. hat das mal so grob umgerechnet) ca. 20 Cents. Bin gespannt, wann ein Importeur das mal rauskriegt und die Dinger endlich in Asia-Shops verkauft werden.

In der Mitte schließlich hockt ein Hasendöschen, bei dem ich noch immer überlege, was um Himmels Willen ich da reintun soll. Alles, was mir einfällt, sind Süßstofftablettchen. Nur: bei mir gibt’s ausschließlich anständigen, richtigen Zucker, weil meine Synapsen sonst direkt das Schmollen anfangen. Eventuell versuche ich demnächst mal, ob wenig- stens ein Zuckerwürfelchen reinpasst.

Bei der Mini-Pralinen-Dose (ja, die kann man aufklappen), die eigentlich ja ein Handy- schmuck ist (aber jetzt an meinem Schlüsselbund baumelt), wusste ich gleich, was ich reintu’: Eine schöne Schokolinse. Die passt da genau rein.

Für die Theobromin-Notversorgung unterwegs. Sicher ist sicher.

Brote machen einsam.

Ich sitz’ hier und habe mir eine Radiokonserve aufgemacht, die schon vor längerer Zeit gesendet wurde und erst jetzt den Eingang in mein Ohr findet. Auch komisch, wenn aus dem Lautsprecher plötzlich der Februar wieder rauskommt, obwohl draußen schon April ist und die Bäume zaghaft ihr grünes Geblatt rausrücken. Und dann spielt die HikE auch noch ein 13 bis 16 Jahre altes Lied, das mich noch weiter zurückschießt, bis ich fast überhaupt nicht mehr weiß, wo ich bin. Macht nix. Kann ja auch mal ein ganz angeneh- mer Zustand sein.

Unter der Woche weiß ich leider ziemlich genau, wo ich bin. Und nein, – es ist noch nicht viel besser geworden. Ich befinde mich in einem Paralleluniversum, das von fidelen Seni- orengruppen, hektischer Konfusion, Arbeitsaufkommen und Vertreterwitzen bevölkert ist. – Kostprobe? „Ach, heute janz in Schwarz? Ist jemand jestorm?“ Nur knapp kann ich mich beherrschen, mit kummervoller Miene zu sagen: „Ja, der Witz.“

Da kommt schon der Zweite. Und was sagt er? „Huch, ganz in Schwarz. Jemand ge- storben?“ Und Frau Bromina ist kurz davor, zurück zu fragen: „Huch! Ist heute denn schon wieder Zwei-Männer-teilen-sich-einen-Witz-Tag?“, reißt sich aber zusammen.

Zwischendrin bzw. vorher und nachher lungere ich auf Bahnsteigen rum, warte auf: „Auf Gleis Hmpzehn fährt ein: S soundso nach Daundda, bitte Vorsicht bei der Einfahrt!“ Wieso soll ich denn da aufpassen? Soll das doch der Lokführer machen, der wird den Bahnhof schon treffen! Kann ja nicht so schwer sein bei Gleisfahrzeugen, oder wie?! Während ich darüber nachdenke, halluziniere ich ein riesiges Playmo-Handy, das tatsächlich versucht, mich anzubaggern.

Baggerhandy1

Und als ich (nun doch neugierig) gucke und abwarte, was es will, produziert es mir tatsächlich einen möglichen Begleiter, den ich dann aber dankend ablehne.

Baggerhandy2

Im Zug esse ich übrigens oft meine Brote, weil ich „auf Arbeit“ ja doch keine Zeit dazu habe, und beobachte dabei jeden Tag, wie jeder Fahrgast versucht, eine 4er Sitzgruppe für sich allein zu erringen und diese dann mit abschätzigen Blicken zu verteidigen. Dabei ist das Broteessen der viel bessere Trick. Da kommen sich Zugestiegene nämlich unhöflich vor, wenn sie beim Essen stören. Brote machen also einsam und das ist unterwegs manchmal gar nicht verkehrt.

Abends bin ich dann auch schon mal ein bisschen tüdelig, wenn ich nach Hause komme. Gestern z.B. bin ich mit dem Ärmel meines Shirts so blöd am gerade anlaufenden Was- serhahn hängen geblieben, dass mir das kalte Wasser ordentlich bis zum Ellenbogen reingelaufen ist und ich beinahe, beim Versuch mich zu befreien, den ganzen Abwasch umgeschmissen hätte.

Aber immerhin war ich danach wieder wach genug, vergnügt ein schönes Feierabendbier zu trinken und es auch zu genießen…