"Achtung! – Warschau!!!“

Manchmal versteh’ ich das ja alles nicht mehr…

Neulich zum Beispiel war ich in der Stadt, um nach Klamotten zu gucken. Als ich gerade in einer Umkleide eines großen Kaufhauses verschwunden war und mich in die anzupro-
bierenden Sachen reinpellte, ertönte plötzlich großes Warngehupe im ganzen Haus und eine männliche Stimme sagte drängend über Lautsprecher: Achtung! Achtung! – War-
schau!!! Achtung! Achtung! – Warschau!!!“

– Dabei hatte ich gar nichts gemacht! Ehrlich nicht.

Ich erstarrte erstmal ein bisschen, denn es klang schon irgendwie ernst. Sollte ich jetzt halbangezogen aus der Kabine stürzen, um mich vor diesem „Warschau“ in Sicherheit zu bringen? Die Kabinen neben der meinen waren leer, die Verkäuferinnen standen in einiger Entfernung und schnatterten jetzt aufgeregt durcheinander. Leider konnte ich dem Schnat-
tern keine deutlichen Hinweise entnehmen, was denn jetzt das angemessene Verhalten sein sollte. Es kam mir aber so vor, als sei jetzt im ganzen Haus Unruhe ausgebrochen. Was zum Henker bedeutet denn „Warschau“?!?

Ich kannte noch aus alten Zeiten so Kaufhauscodes wie die berühmte „17“, wo die Ver-
käuferinnen immer mal hingehen wollen, um sich „zu erfrischen“. Und ich erinnerte mich an die Durchsage: „99, bitte in die Sonundsoabteilung!“, was in dem Laden, in dem ich vor hundert Jahren mal die Schauwerbegestaltung gelernt habe, soviel hieß wie: „Vermutlich-
en Ladendieb bitte da und da schnappen und dingfest machen!
“ Außerdem gab’s noch eine Spezialzahl für anstehende Evakuierung, aber die hab’ ich inzwischen vergessen…

Aber „Warschau“?

Zu Warschau fällt mir irgendwie immer gleich die Danziger Werft ein. Hatte vielleicht ein sympathischer, seitengescheitelter Mann mit dickem Seehundschnurri das Kaufhaus betreten, um die Verkäuferinnen dazu zu bringen, jetzt endlich eine Gewerkschaft zu grün-
den und für ihre Rechte mal ordentlich auf den Tisch zu hauen? Beziehungsweise auf den selbigen zu steigen und flammende Reden über Kurzwaren, maulige Kundschaft und un-
bezahlte Überstunden zu halten? Das hätte ja die ganze Aufregung durchaus erklärt, kam mir aber dennoch irgendwie fernliegend vor. Oder hatte vielleicht jemand einen neuen, bedrohlichen Pakt geschlossen? Was konnte denn an „Warschau“ nur so dringlich sein?

Während ich so überlegte, zog ich mich vorsichtshalber schnell wieder um. Schließlich musste ich auch noch Brot und Milch holen und war später noch verabredet, hatte also ohnehin zuwenig Zeit, an eventuellen Spontan-Abstimmungen teilzunehmen… Da kam eine zweite Durchsage, diesmal ein flapsiges: Alles wieder in Ordnung…!– Das war’s.

Die Verkäuferinnen entspannten sich sofort, gingen wieder an ihre Arbeit, und es war, als sei ü-ber-haupt nichts passiert. Als ich fragend schaute, warfen sie mir scheele Blicke zu und taten ganz beschäftigt. Deshalb habe ich leider nicht nachgefragt. Und darum weiß ich auch bis heute nicht, was da eigentlich los war. Ziemlich sicher bin ich mir allerdings, dass es nichts mit meiner teilweisen Entkleidung zu tun hatte, denn dann wäre mir sowas ja wohl schon öfter passiert.

Sollte das hier also zufällig jemand lesen, der beim K*ufhof arbeitet: Ich bitte da ganz dringend mal um Aufklärung!

45 thoughts on “"Achtung! – Warschau!!!“

  1. Na, da bin ich ja jetzt auch mal gespannt wie ein Flitzebogen…

    meine 3minütigen Recherchen eben haben leider nur ergeben, dass neben anderen Warenhäusern der sog. K*ufhof für Bomben-, Feuer- oder ähnlichen Alarm eine simple 5000 durch die Boxen haucht. Hai-Alarm weiß ich nich, aber auch hier fehlt mir der Bezug zu Warschau. Bei Haien allerdings würde -zumindest, was das Element betrifft- Neptun ganz gut passen. Dieses Wort sollen wohl aber die Kollegen Hennes & Mauritz ganz pauschal für Notfälle verwenden.

    Und jetzt muss ich mal auf 17 1/2. Halte mich bitte auf dem laufenden, ja?

    • Na, dann werd‘ ich Zukunft aber bestimmt die Beine in die Hand nehmen, sollte es irgendwo mal „Neptun 5000!!!“ heißen, auch wenn es wie die Bezeichnung für ein etwas größeres Planschbecken klingt. Aber auch sowas kann sicher gefährlich sein. Man kann schließlich böse drin ausrutschen…

      Was das Laufende angeht, sind wir inzwischen soweit, zu wissen, dass es wohl bei der Marine „Wahrschau!“ heißt, wenn erhöhte Aufmerksamkeit verlang wird. Vielleicht waren da ja gerade maritime Wochen im Kaufhaus? Es bleibt rätselhaft…

  2. hömm, vielleicht heisst das „WARen anSCHAUende kunden“… das würde auch die Entspannung der Verkäuferinnen erklären, nachdem „alles wieder in Ordnung“ ist.

    Was ich übrigens extrem spannend finde, ist, dass dein Blogeintrag nach dieser kurzen Zeit schon bei Google zu finden ist.

    • Ja, das könnte sein, denn ich habe mich tatsächlich ziemlich sorgfältig und ganz unverhohlen der Beschauung der Ware gewidmet, weil ich an dem Tag so unschlüssig war…

      Und die enge Verbundenheit von Blog.de und dem Gockel ist ja wohl von Seiten Blog.de hocherwünscht, gruselt mich aber gelegentlich nachts, wenn ich nicht schlafen kann…

      • aber in dem Fall müssten sie ja nicht „warschau“ gröhlen sobald du nicht mehr schaust sondern zur Angewandung schreitest…

        ich glaub ja, das gockel und block ein Liebespärchen sind…

        • Naja, immerhin bin ich mit dem Zeugs in die Kabine, um es dort noch genauer anzuschauen, und das auch noch den kontrollierenden Blicken entzogen… Aber das erklärt wiederum nicht die Entwarnung… Verdorri noch eins! Ich werd’s nie erfahren!!! (Eventuell traue ich mich noch mal hin und frage mal nach…)

          Und deshalb „gegenseitige Durchdringung“ und so? Das könnte natürlich sein… Jemand sollte ihnen aber mal sagen, dass allzu symbiotische Beziehungen auf Dauer meist nicht gut gehen.

  3. Huhu, Thea…

    Hast Du mal „das Boot“ gesehen? Ich meine den Film. Also, den Film, der „das Boot“ heisst? Der heisst so, weil er von einem Boot handelt, von einem U-Boot genaugenommen, und er spielt im zweiten Weltkrieg, weshalb eine ganze Menge Leute in diesem Film sterben, also, nich die Schauspieler, sondern die Leute, die sie schauspielern… öh. Du weisst was ich meine. Ich glaub ja nicht, dass Du solche Filme siehst, aber… Naja, wie auch immer.

    Jedenfalls hab ich den Film gesehen, und da sagen sie immer „Wahrschau“, wenn sie „Achtung“ meinen. Fand ich auch komisch, damals, als ich den Film gesehen hab. Jetzt hab ichs mal geg**glet und gewikipädiat und hab gefunden, dass es ein in der Seefahrersprache gebräuchliches Wort für „Achtung“ ist. Toll, das hab ich ja schon geahnt. Mehr hab ich aber auch nicht gefunden, und in Lautsprecherdurchsagen beim Supermarkt passt „Wahrschau“ dann trotzdem noch nicht, es würde ja sonst auch nur „Achtung“ heissen.

    Also – doch irgendwie ein geheimer Code. Etwa: „Vorsicht, Polen im Haus?“ oder „Bloggerine im Haus, die alles, was MitarbeiterInnen tun oder sagen, hemmungslos im Internet veröffentlicht, also Klappe halten“? Oder vielleicht auch: „Achtung, liebe Mitarbeiter, ab sofort sind die Überwachungskameras wieder aktiv“? Das würde wenigstens die Aufregung der GewerkschaftsmitgliederInnen erklären…

    (Entschuldigung, eckige Klammern bringen dieses Blogprogramm immer durcheinander; könntest Du bitte die letzte Mitteilung mal wieder löschen? Danke…)

    • Ich hatte den Film gesehen aber nicht mehr in Erinnerung.

      Warschau kommt aus dem „Plattdeutsch“ und bedeutet, wie du es schon sagst „Achtung“, aber auch „Wahrnung“.

      • Wahrscheinlich habe ich totales Glück gehabt, dass ich nicht mit dem Kaufhaus untergegangen bin… 😉

        „Das Boot“ kenne ich ich und hab‘ es auch schon ein paarmal gesehen, wobei mich das klaustrophobische Element jedes Mal ganz kurzatmig macht, obwohl ich ja gemütlich vor’m Fernseher liege. (Vermutlich mache ich dann jedes Mal alle Fenster sperrangelweit auf.) An die „Wahrschau“-Sache konnte ich mich gar nicht erinnern, nur dass immer alle schreien: „Jawoll, Herr Kaleu!!!“ und schwitzen wie die Irren.

        Wenn es also so ist, dass „Wahrschau!“ „Achtung!“ heißt, dann lautete die Durchsage: „Achtung! Achtung! Achtung!!!“ :))

        Hm.

        Ich glaube inzwischen, Deine Erklärung mit der „Bloggerine in the house“ trifft es wohl am besten.

        Jedenfalls Danke für’s Gedankenmachen!

        Lg, Theo

    • Im Plattdeutschen, das vorwiegend in Norddeutschland gesprochen wird, gibt es viele Begriffe, die mit Meer (und so wohl auch mit der Marine) verbunden sind. Allerdings wurden auch englische Wörter übernommen (zum Beispiel heißt die Küste dort oben „Waterkant“). Eventuell hat es irgendwas damit zu tun…

      Wieso aber da im Kaufhaus „gewarnt“ wurde, beziehungsweise warum da „erhöhte Aufmerksamkeit“ im ganzen Haus angeordnet wurde, bleibt wohl im Dunklen. Ich hoffe immer noch, dass es nichts mit mir zu tun hatte. Zumindest hatte ich diesmal keine Torpedos oder ähnliches in der Handtasche… 😉

      Danke für’s Forschen, lieber Poc!

  4. watson: das ist aber wirklich mal ein kniffliger fall, holmes!

    holmes: elementar, mein lieber watson, elementar!

    watson: vielleicht heisst ja warschau: “ **schaut** mal der frau dort drüben an der kasse in die taschen, ich glaub, da **war** etwas, was da nicht reingehört….

    holmes: gute idee, mein lieber watson, aber bedenkt, ich ich muss dies erst ergründen, neben hiesiger druckhalle steht ja nur das grosslager von „K“ ufland…

    watson: naja, ich meine ja nur, es könnte sein, dass die mitarbeiter dort „wa(h)rschau in die einkaufstüte halten sollten.., na gut, feierlich ist das nicht…

    holmes: treffend bemerkt, watson… wir werden jetzt mal nach einer person ausschau halten, die sich beim ruf: „dzine dobry! lech!“ zu uns umdreht…

    watson: wie immer: genial, mein lieber holmes!

    ps: anmerkung d. red.: so waren wir vor längerer zeit fast kollegen 🙂 , jenne, von der geplagten armeezeit hinüberschwappend, sollte auf einmal in der HO (Handelsorganisation) die deko-abteilung in querfurt leiten mit seinen damals 21 lenzen… an sich ein verlockender gedanke…mit 6 kreativen dekorateurinnen zusammen zu arbeiten.

    jedoch rette mich meine lebenseinstellung vor bösem: ich bin nämlich viel lieber eine arbeitsbiene, denn menscherziehender leiter von was auch immer… und so schlug ich den posten aus, wurde für zwei jahre betriebshandwerker mit „vielen interessanten berufen“ bei denen ich für mein heutiges mühlenprojekt das meiste gelernt habe..

    … die sechs besagten frauen waren zutiefst zerstritten, zu zwei dreiergrüppchen… ich wäre sicher zermalmt worden :)) so ward ich durch eigene entscheidung gerettet und fuhr gut damit, kreativ durfte ich später noch oft genug sein, in einigen diversen werbeagenturen und druckereien… aber, lieber watson, hoher herr holmes: DAS ist wieder eine andere geschichte … 🙂

    • Ja, lieber Watsonjenneholmes, dieses „dzine dobry! lech!“? hätte ich mal schon vorher kennen sollen, eventuell hätte mir so ein Test ja weiter geholfen. 😉

      Es klang aber wirklich ziemlich ernst und war im ganzen Haus zu hören, da müssten also im anderen angenommenen Fall viele, viele verdächtige Taschen unterwegs gewesen sein. Immerhin scheint klar, dass „Wahrschau!“ bei der Marine „Achtung!“ bzw. „erhöhte Aufmerksamkeit gefordert!“ bedeutet. Der Rest wird sich wohl nie aufklären…

      Und wieder eine Gemeinsamkeit! (Wird ja langsam unheimlich ;))
      Leitende Positionen waren auch nie meins. Die Schauwerbegestaltung habe ich auch nur als Ausbildung gemacht, danach nie mehr, aber dafür dann alles mögliche andere… Das machte auch viel mehr Spaß und ich kann jetzt viele verschiedene Sachen. So wird’s mir nie langweilig, – aber wem sag‘ ich das?!?

      Und zwischen kratzbürstigen Dekorateusen zerquetscht zu werden, ist sicher Irgendjemandes Sache, aber nicht Deine, – das glaub‘ ich sofort! :))

      Dekorative Grüße, Theobromina

      • hallo, liebe „zwillingslebenslaufbromina“ 😉

        diese lagerbildung in frauenbrigaden scheint jedoch normal, vermute ich. denn auch in meiner aktuellen brötchenverdienfirma sind wir neun frauen (ich zähl mich jetzt mal als einzigen männlichen kollegen mit) und zwei können mit vielen nicht und diese dann ebenso.

        jede frau ist halt DAS individuelle wesen, obwohl, allein in ihrer gruppe, stecken sie auch gern die köpfe zusammen 🙂

        ich kann als einziger mit allen, schliesslich bin ich ja zum arbeiten dort:)

        aus der dekozeit nahm ich die fähigkeiten des schriftmalens, sowie des siebdruckes mit, und ich verbrannte mir gern, noch in zeiten der deutschen demokratischen… den mund, als ich darauf hinwies, dass es nicht unbedingt gut ist, mangelnde lägliche ware mit dem aufbau von zig pyramiden hochprozentigem alkohols im schaufenster zu kompensieren, zumindest den alkoholkranken an den fensterscheiben ist dies sicher keine gute hilfe. dafür war ich gern dann der böse jens. das problem löste sich aber 2 jahre später von allein: viele bunte und dekorative waren brachte die deh-mork.

        … schwupp, und schon ists geschichtsbüchlein wieder zu 😉

        viele grüsse und ein erholsames wochenende wünsche ich dir,
        liebe theo!

        mich beglücken gäste, auch schön 🙂

        • Ui! Und schon ist das Wochenende fast wieder vorüber… Doch schön war’s bis hier, soviel kann ich sagen. 😉

          Und nachdem ich außerdem vorhin meine Butze gewienert hab‘, werde ich den Sonntag ganz gemütlich auf dem Sofa ausklingen lassen. *klingkllliiinnnngggg!*

          Wie es wohl gewesen sein mag, Waren ohne Waren zu dekorieren, kann ich mir nur ausmalen, – aber Phantasie habe ich ja zum Glück. Vielleicht war der ganze Alkohol ja auch für Euch Dekorateure gedacht, so zum Frustvergessen? Allerdings ist dann nicht mehr gut Pyramidenbauen! Ob das ganze Bunte jetzt aber so viel besser ist? Gut ist es sicher, dass man das, was man braucht, auch meistens gleich bekommen kann. Aber eigentlich bekommt man ja doch viel zu viel mehr als man braucht und das kräuselt sich dann zuhause in den Regalen. (Ich merk‘ schon, bei mir braut sich sich eine baldige Ausmisterei zusammen!)

          Na, jedenfalls hatte ich fast immer nette Kollegen, konnte meistens aber mit den Männern besser als mit den Frauen, da kann man irgendwie besser kumpeln und lustige Sprüche klopfen! ;D

          Einen feinen Sonntagsrest wünsch‘ ich Dir noch, lieber Jenne, – mit Besuch oder auch schon wieder ohne!

          Füßehochgrüße…
          – Theo

          • .. und die montagshavarie habe ich nun auch schon wieder wech 🙂 eine abflussverstopfung… nun fliesst aber wieder alles abwärts 🙂 froi. besuch ist weg, abwasch auch… und hier hab ich noch ein paar fundstücke, die regale sind voll, jedoch halt weniger vielfalt, dementsprechend muss man sich die schaufenster vorstellen… es wurde viel krepppapier verarbeitet, bemalte holzkisten, stoffhintergründe verwendet…

            konsum1

            konsum3

            konsum2

            man beachte das perfekte farbprofil, grins…

            gute nacht, liebe theo 🙂

          • Guten Morgen, lieber Jenne! :yawn:

            Det is‘ ja allet so schön bunt hier! ;D
            Besonders die kundenabwehrende Dame gefällt mir, – ich höre sie glatt sagen: „Hamwör nisch!“ Danke fein für die Bilder!

            Bei „Stoffhintergründe“ fällt mir ein, dass ich das immer sehr bedaure, dass die Schaufenster heutzutage so oft „Durchguckfenster“ ins Ladeninnere sind. Als ich meine Ausbildung machte (87-90), inszenierten wir noch richtige Bühnen mit aufwändig gezimmerten Einbauten zu richtig schönen Themen. Manche sogar mit Geräusch! Da wurden dann Lautsprecher installiert, um Musik oder Vogelzwitschern abzuspielen. Solche Fenster sieht man gar nicht mehr…

            Na, früher war eben alles besser anders… 😉

            Darauf einen Spaziergang, solang‘ die Sonne noch scheint! (Soll ja ab morgen schafskalt werden…)

            Schlendergruß vonner Bromine!

          • schlendern ist luxus, meinte mal…ähm… jule neigel?!
            ein schöner luxus, den man sich immer mal wieder gönnen sollte.

            ich schlenderte auch schon, wiederum pflänzchen mit meinem blick aus dem boden ziehend, durch grüne gartenwelt.

            und an die bühnenartigen aufbauten erinnere ich mich auch noch recht gut. jedoch vertonte guckfensterchen sind wahrlich interessant…

            mir schwebt da so eine ausstellung einmal vor geistigem auge, bei der die bilder auch gerochen und gehört, vielleicht sogar geschmeckt werden, untergebracht in kleinen guckkästen… jedoch ist dies vorerst noch der entwurf eines gedanken…

            einen friedlichen tagesbeginn wünsche ich dir und vielen dank für die hannoverschen grüsse, die geiseltaler gehen just in diesem augenblicke auf theo-besuchs-reise. 🙂

            huhuu, jenne

          • Huch? Besuch? Wo denn? Unter’m Sofa? Im Schrank? „Hallo, Besuuuhuuuuch! Wo seid Ihr denn? Ihr könnt ruhig rauskommen…!“ 😉
            Hab‘ ich gar nicht gemerkt und war so bestimmt auch keine besonders gute Gastgeberin…

            Ja, lieber Jenne, in so eine Ausstellung würde ich aber sofort gehen! Das solltest Du unbedingt weiterdenken, finde ich.

            Und die Guckkastenfenster waren z.B. welche, in denen schicke Hosen im Marlene-Stil gezeigt wurden. Da sahen die Püppies wie die Dietrich in einem plüschigen Salon aus, und ein Grammophon stand dabei. Und über die Lautsprecher natürlich Hollaender-Lieder…

            Oder ein romantisches Fernster für festliche Kleider: Da spannten wir erst weißen Tüll von innen vor die Fenster, um einen Weichzeichner-Effekt zu haben, stellten schicke weiße Vogelhäuschen auf und setzen künstliche weiße Tauben dazu. Dazu gab’s Gegurre vom Band und die Figüren „wandelten“ in rauschigen Kleidern wie in einem Zaubergarten…

            So ungefähr muss man sich’s vorstellen. 😉
            Das waren Fenster, vor denen die Leute stehen blieben…

            Und geschlendert bin ich gestern ganz prima, an einem Bach entlang, wo Libellen wohnen und gegenüber standen drei hübsche Pferdchen. Eins weiß, eins braun, eins schwarz. Wie gemalt!

            Heut‘ sieht’s eher wolkig aus, da wird also wieder drinnen herumgewuselt.

            *wuselwusel* – Theo

          • *lach*

            stimmt, liebe unters sofa schauende theosuchina!

            …natürlich sollten die geiseltaler grüsse zu besuch kommen, und keine echten geiseltaler (anm. d. red.: wieder mal die sprachliche abkürzung gewählt, der jenne 🙂 )

            die dekobeispiele klingen interessant und die an der scheibe plattgedrückten nasen bzw. ohren kann man sich gut vorstellen, dafür putzt man gern mal ab und an die scheiben 😉

            aha, so sehen wir vielleicht gerade die längste wolke der welt, denn das eine ende haben wir über unseren köpfen in diesem augenblick (des schreibens, nicht des lesens )

            viele mittagsgrüsse, *zum himmel schau* jenne

    • Noch mal vielen Dank, lieber Poc. 😀
      Vielleicht hat dort jemand einen verdächtigen Koffer irgendwo stehen lassen oder sie hatten einen kleinen Feueralarm oder sowas. – Wir wissen’s leider nicht.

      (Wenn ich mich mal traue, gehe ich noch mal in das Kaufhaus und frage dort noch mal nach, sonst bleibt es ja für immer ungelöst…)

    • Ja Christian, das hilft sehr! 😀 Vielen Dank!
      Sowas in der Art hatten wir uns ja auch gedacht, – jetzt wissen wir’s dank Deiner Bestätigung. Und jetzt verrate ich Dir noch ein Geheimnis: Es war sogar bei Kar***dt!!! Ich verwechsel die beiden nämlich andauernd! ;D

  5. Einmal kurz zur Entstehung von „Warschau“. Das stammt aus dem 2. Weltkrieg und ist eine Veräppelung des englischen „Watch out“ – daraus haben die Norddeutschen „Warschau“ gemacht. So ist es auch in Plattdeutsche gekommen.

    Gruss,
    der Besserwisser

    • 😀
      Oh, Danke sehr! Na, so nach und nach erhellt sich das Ganze ja.
      Kannst Du mir eventuell noch verraten, woher Du das weißt? Das wäre toll…

      Erfreuten Gruß zurück,
      die Theobromina

  6. Das „Warschau“ von Watch Out stammt, weiss ich von meinem Grossvater, der im 2. Weltkrieg bei der deutschen Marine war. Dort wurde es häufig verwendet. Er benutzt es sogar heute noch. 🙂

    Die Anwendung kann man gut in dem Film „Das Boot“ sehen: Dort wird auch immer mit „Warschau“ gewarnt.

    Gruss,
    der Besserwisser

    • Das ist ja toll! Danke sehr. So dröselt sich’s ja doch noch auf… „Das Boot“ wird ja immer mal wiederholt, dann werd‘ ich sicher mal drauf achten. Ich guck‘ ja eigentlich keine Kriegsfilme, aber bei dem mach‘ ich ’ne Ausnahme. Ist ja auch eher ein Antikriegsfilm.

      Jedenfalls noch mal viele Grüße, – Theo.

        • Joi, da hat man aber zu lesen! Danke für den link, mein Lieber Jules. Die Gebrüder Grimm also mal wieder… 😉 Warum haste denn das nicht gleich gesagt?

          Klar ist aber: „Wa(h)rschau“ bedeutet in jedem Fall „Achtung“ oder „Aufpassen“ und kommt wohl aus der Seefahrt. Was immer noch nicht klar ist, ist, ob der Karstadt-Konzern sich nun für eine Art Dampfer hält. Aber so, wie’s dem im Moment geht, ist ein Warnruf ja durchaus völlig angebracht…

          • Es war mir irgendwie dadurchgegangen. Die volksetymologische Erklärung ist ja ganz hübsch, doch besser ist’s, mal nachzugucken. Übrigens kam mir die Herleitung aus Watch Out seltsam vor, weil das Konsonantengerüst nicht übereinstimmt. Das Konsonantengerüst ist fast immer ein zuverlässiger Anhaltspunkt, wenn man die Etymologie eines Wortes herausfinden will.

  7. Es gibt ein anderes Wort, das im 2. Weltkrieg von den Amerikanern benutzt wurde – das Wort lautet „Fubar“ und die deutschen haben es als eine Ableitung aus „Furchtbar“ angesehen – was hierbei allerdings nicht ganz korrekt ist. Fubar bedeutet nämlich tatsächlich „Fucked Up Beyond All Recognition“ wenn es auf Menschen bezogen wurde, auf Maschienen oder Fahrzeuge angewandt „Fucked Up Beyond All Repairs“.

    Ist zwar etwas Off-Topic, aber es passt so gut zu Warschau. (Warschau = Etymologie, Fubar = Pseudoetymologie).

    Nochmal herzlichen Gruss,
    der Besserwisser

  8. Ich kann leider nur für K*rstadt sprechen, habe dort vor Ewigkeiten mal gearbeitet. Dort gab es den Code „Dresden Dresden“ für Bombenalarm (irgendwie sinnig, der Code).

    Vielleicht ist ja Warschau beim K*ufhof das Gleiche wie Dresden bei K*rstadt?

    • Ohgottogott! Bombenalarm!? Und? Hattet Ihr mal einen? Übrigens war das mit „Warschau“ auch bei K*rstadt, ich verwechsel‘ die beiden immerzu, hatte das aber weiter oben in den Kommentaren schon mal berichtigt. Dann gibt’s da also einen Code für „Achtung, aufpassen!“ und einen für Bomben. Somit ist Dresden irgendwie eine Steigerung von Warschau. Oder so.

      (Erstaunlich finde ich, dass hier doch immer noch ab und zu Kommentare eingehen. Ist wohl’n Thema.)

      😉

  9. Hallo theobromina,

    ich kann Dir recht gut erklären, warum hier immer wieder Kommentare eingehen: wenn Du bei G**gle nach »Achtung, Warschau!« suchst, wird diese Seite schlichtweg als erster Treffer angezeigt.

    So hat es mich jedenfalls gerade auf diesen Blog verschlagen … ich höre mir seit zwei Wochen die Hörspielversion »Harry Potter un de Wundersteen« an (Harry Potter 1 op platt) an, um meine kümmerlichen Plattdeutchkenntnisse nicht vollkommen einrosten zu lassen, und da seggen die dat alle näislang (sogar Profesch’ors Snape: »Warschau, Potter«).

    Die Herkunft aus dem Niederdeutschen kannst Du also endgültig als gesichert ansehen, auch http://www.deutsch-plattdeutsch.de übersetzt Warschau mit »Achtung, vorsichtig, warnen, Warnung«.

    Viele Grüße,
    Ein Staunender

    … der plattdeusche Fassung viel besser als die hochdeutsche findet :-).

    • Hallo Staunender,

      witzig, welche Wege so zur Theobromine führen…
      Jedenfalls (wenn auch etwas spät): Vielen Dank für Deinen Besuch, Deinen Kommentar und noch viel Spaß mit plattgedeutschter Literatur. – Denn man tau! 😉

      Lieben Gruß, Theo

  10. Hallo
    Ich bin seit fast 20 Jahren bei der Marine. Und wie schon viele hier vor mir geschrieben haben ist es bei uns ein ganz normaler Ausdruck für „Achtung“ oder „Vorsicht“. Die Herkunft wird meist aus den Worten WAHRnehmen und SCHAUen erklärt.
    Eine zweite Möglichkeit soll im polnischen liegen. Dazu kann ich aber leider nicht viel sagen. Im polnischen gibt es wohl so etwas wie Warschuwa (schreibt man das so?) was ebenfalls soviel wie Achtung oder Aufpassen bedeuten soll. Aber dazu kann ich wie gesagt nichts genaues sagen.

    • Vielen Dank für Deinen Kommentar, der ist ja dann quasi aus erster Hand, das kann man immer brauchen. 😀

      Für mich ist es echt erstaunlich, dass nach doch so langer Zeit immer wieder noch Ergänzungen zu diesem Eintrag kommen. Vielleicht habe ich da versehentlich ein „Warschau“-Mysterium aufgetan… Uijui!

  11. Wahrschau heißt tatsächlich einfach „Achtung“, „Warnung“, das kommt aus dem Niederdeutschen. Im niederländischen heißt Warnung zB waarschuwing. Vielleicht warst du irgendwo unterwegs wo man Platt spricht?

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