Schokotorte und Versorgungsirrtum

Nach dem ich mir das gestrige präsidiale Kopfaua schön weggeschlafen habe, war ich heute Vormittag in der wundervollen Lage, eine feine Schokotorte herzustellen. Und nun, auf die Gefahr hin, als fies verunglimpft zu werden, hier ein Foto derselben:

 

Schokotorte

Zutaten: Fast reine Schokolade innen und außen. Schließlich trage ich meinen Namen nicht unbegründet. Das Vergnügen, dieses sahnige, etwas zartbittere Wunderwerk mit mir verspachteln, hat heute Nachmittag die liebe M., die grade erst von Sizilien wieder da ist.
Ich hatte sie ja gebeten, mir von dort ein leckeres Eis mitzubringen, mal sehen, ob sie Wort gehalten hat. Falls nicht, haben wir ja auch die Torte…

Gestern war ich aber noch einkaufen. Da, wo ich eigentlich immer einkaufe.

Und wie so oft saß an der Kasse dieser junge Mann, der fast seine gesamte Energie ins Lässigsein investiert.
Das heißt, er versucht, gleichzeitig die Waren besonders geschwind zu scannen, Sachen einzutippen, cool auszusehen, Kolleginnen wichtige Anweisungen zuzurufen, aufzupassen, dass seine Krawatte nicht verrutscht, Kundengespräche zu führen und Wechselgeld aus der Kasse zu zählen.
Einzelne Tätigkeiten müssen unter dieser Gleichzeitigkeit leiden, weswegen er immer wieder in Stocken kommt, und damit stets viel länger braucht als die Damen an den anderen Kassen, denen ihr Gutrüberkommen schnurz ist und die einfach ihren Job machen.
Energie einzusparen versucht er aber immerhin dadurch, dass er die Einkäufe nach dem Einscannen bzw. –tippen nur so 2 cm vom Scanner wegbewegt, so dass man irgendwie gezwungen ist, unter seinem Arm hindurch zu greifen, wenn man die Erdbeeren auch wirklich mit nach Hause nehmen will.

Gestern hielt er wieder mal plötzlich mittendrin mit der Eintipperei meiner Einkäufe inne, stutzte, guckte auf sein Display, tippte wieder was, guckte zufriedener und setzte dann das Kassieren fort. Ich bezahlte brav, und schaute dann mal auf den Kassenbon.

8Lieblinge

Man hätte mir also beinahe aus Versehen 8 Lieblinge in Rechnung gestellt…

Also mal abgesehen davon, dass ich zurzeit nicht mal einen Liebling habe, könnte ich mir derer achte auch gar nicht leisten! Weder psychisch, noch physisch, noch finanziell.
(Die Unterhaltung derselben! Die Anschaffung  hingegen schien mir günstig.)
Keine Ahnung, was der gute Mann sich dabei gedacht hatte…
Zum Glück hat er seinen Fehler ja noch rechtzeitig korrigiert.

Sollte ich aber demnächst dringenden Bedarf an Lieblingen entwickeln, weiß ja ich nun, wohin ich mich wenden muss… (wie beruhigend!)

Die Last der Macht…

…drückt jetzt schon aufs Hirn.
Ich habe es leider so gar nicht mit der Politik.
Aaach, – wird abgeschafft!

Gestern hatte ich unvorsichtigerweise versprochen, mir neue Gesetze auszudenken, jetzt habe ich bereits Abnutzungsspuren im Hirnkasten. Das ist nicht schön.
So Gesetze wollen ja gut überlegt und wohl durchdacht sein und vor Allem: nicht so zahlreich, man soll ja noch durchsteigen.

Als erstes dachte ich natürlich daran, totale Gagagesetze zu erschaffen, nur um zu gucken, was dann passiert. Aber ich bin ja schon groß und sein Gaga soll sich mal jeder selber machen…

Dann kam mir in den Sinn, das vernünftigste (und gleichzeitig ausreichende, quasi Grund-) Gesetz sei: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!
Wenn ich mich recht erinnere, stellt das in etwa auch Kants berühmten Imperativ dar (so, wie ich ihn verstehe. Ich bin ja nur eine selbst gemachte Sofaphilosophin.).
Das setzt aber voraus, dass die Untertanen allezeit wissen, was sie tun.
Da ich da aber auch nicht immer mit gutem Beispiel vorangehen könnte, kann ich das auch schlecht von meiner Umgebung erwarten, oder?
(Obwohl: ich bin ja die Frau Präsidentin und muss mich nicht unbedingt messen lassen! Hm.)

Das nächste Gesetz, das mir einfiel war: Jedem Tierchen sein Plaisierchen.
Sprich: Macht doch einfach, watter wollt!
Das wäre zumindest mal für ein paar Tage lustig anzusehen.
Die menschliche Natur ist aber leider kein Schmusehäschen und will immer grade die Möhre, die das andere hat und eh’ man sich’s versieht, kloppen sich die niedlichen Nager drum.

Vielleicht eine Kombination aus beiden Gesetzen?
Das könnte eventuell klappen.

Alle bisherigen Gesetze werden hiermit aufgehoben.
Das neue Kombinationsgesetz lautet:

Jedes Tierchen darf, ja soll, so richtig nach Herzenslust machen, was es will, solange sich kein anderes Tierchen beeinträchtigt fühlt.
Das Beeinträchtigtfühlen soll aber bitte auch ein wenig überlegt sein.
Verordnete Grundeinstellung: Erstmal Wohlwollen. Dann meckern.

Verhauen wird nicht.
Oder nur auf beiderseitige Verabredung und nur 1:1.
Als Waffen stehen zur Wahl: Fäuste oder Grips.

Das müsste doch erstmal reichen, oder?

Ich möchte ja möglichst wenig eingreifen und regulieren müssen. Daher hoffe ich, dass diese Regelung automatisch alle Lebensbereiche einschließt.
Als Exekutive sind im Gesetzessinne alle aufgerufen. Eigenverantwortung ist gefragt.
Nur im Zweifelsfall entscheidet die Präsidentin.
Diese rechnet mit anfänglichen Umsetzungsschwierigkeiten, hofft aber auf baldige Einpegelung in allseits angenehm empfundene Lebensumstände und dass Leutchen, die dasselbe wollen, sich schon finden werden.

Wer sich absichtlich nicht an das schöne Kombigesetz hält, wird kurz entschlossen in den Orbit geschossen, wo er in Ruhe nachdenken kann.

Das zu den neuen Gesetzen.
Wollen erst mal sehen, wie es läuft.
Ich zähl’ auf Euch! Zuckerwatte am Stöckchen für alle!

Wenn’s auf Dauer nicht hinhaut, werde ich aber nicht zögern, eine freundliche Diktatur aufzumachen. Oder jeden, der es besser kann, mal für 3 Tage ans Ruder lassen.

Ende der Verkündigung.
(Frau Präsidentin hat Kopfaua…)

Wohin mit dem Fieberthermometer?

Gestern war hier was los!

Nachdem ich im Netz in den Nachrichten gelesen hatte, dass da ein gemeingefährlicher Pilz oder sowas wuchert, der ganz furchtbare Sachen macht, und dass man den abwehrt, indem man ganz schnell seine Antivirendings aufpoliert und des Pilzens Lieblings-IP blockt, habe ich mit Freund M.s Hilfe am Telefon mal eben eine gute Stunde lang versucht, rauszukriegen, wo man besagte IP denn hinkopieren soll.
Das stand nämlich leider nicht in dem Artikel.
Und auch in keinem Forum.
Nach einer Stunde hatte ich wenigstens nebenbei einen Update und mir eine neue Firewall reingeladen und installiert, in die man die Sperrsache aber dann auch nicht eingeben konnte.
Als ich grade rausgekriegt hatte, dass das wohl sowieso auch nur wichtig ist, wenn man einen Server betreut, kriegte ich plötzlich vier Meldungen nacheinander, dass da ein Trojaner und drei Viren bei mir zuhause sein wollen und mein Rechner guckte ängstlich.
Das war ja nun grade, was ich nicht wollte!

Grade als ich rauskriegen wollte, ob jetzt hier schon schlimme Sachen passieren, kriegte der Rechner mittenmal Husten und ging in die Knie. Jedenfalls wurde er schneckenlangsam und brauchte eine weitere geschlagene Stunde für etwas, dass er sonst in 3 Minuten kann. Ojeh…

Das führte zu sofortiger M.-Erscheinung in echt.
Besorgt blickten wir auf die Maschine, die sich jedoch glücklicherweise nur verschluckt hatte und dann munter auferstand. Die Viren waren anscheinend unverrichteter Dinge weiter gezogen, um woanders zu plündern und zu brandschatzen. Im Anschluss wurde die eine Brandmauer doch lieber wieder gegen die andere zurückgetauscht und bevor ich richtig gucken konnte, hatte M. mir geschätzte 8.357 Einstellungen an- und ausgeklickert und meinte: „Das soll so.“
Ich vertraue ihm da aber völlig, weil so Systemsachen liegen mir einfach nicht.
Aber ihm schon.

Nach vielleicht 3-4 Stunden war alles wieder gut und funktioniert seitdem vor sich hin.
Das gibt mir wieder Zeit, darüber nach zu denken, ob ich wirklich unbedingt einen Rechner brauche, der mir hier wertvollen Platz voll macht und mir ansonsten wertvolle Zeit weg beansprucht.
Vielleicht könnte ich diesen blog ja auch per Postkarteneinsendungen betreiben…

Isch reesch misch uff!

Ich sollte weniger Zeit vor der Lichtmaschine verbringen und stattdessen mal lieber öfter rausgehen oder lesen oder eben einfach nicht fernsehen.
Ich resigniere bald über sinnlosen Aussprüchen, verdrehten oder kastrierten Sprichworten, falsch ausgesprochenen Namen und lustig zur Schau getragener Dooftütigkeit.

Dazu kommen:
total abgaloppierte Allgemeinplätze
– wenn ich noch einmal hören muss, dass Frauen immer Schuhe kaufen (*schmunzelschmunzel!*), schreie ich so laut, dass man mich bis sagenwirmal Freiburg hören kann!

dämliche Vergleiche
– neulich: „Der in NRW geerntete Rhabarber entspricht im Gewicht dem des Eiffelturms.“
(watt???)
Ansonsten immer gerne: „…entspricht xmal der Entfernung von hier zum Mond, … der Größe von soundsovielen Fußballfeldern, …dem Gewicht von X Mittelklassewagen.“
Kann sich da ir-gend-je-mand was dadrunter vorstellen?
Fußballfelder sind doch gar nicht immer alle gleich groß, und Mittelklassewagen auch nicht und die werden ja auch sowieso allgemein immer schwerer.

und schlecht ausgebildete Sprecher
– gestern wieder: Prinz Harry hat angeblich eine „Kässrien Thmith“ angebaggert.

Und das ist alles aus „Nachrichtensendungen“!

Gegen offensichtlich nicht als Bildungsfernsehen gedachte Sendungen (Let’s dance, Vorabendsoaps, Germanysnexttopmodel, Renovier’ mir!-Serien, DSDS usw.) habe ich z.B. nichts. Da weiß man ja, was man kriegt und das kann mitunter sehr entspannen und auch mal unfreiwillig unterhalten.
Aus der letzten Big Brother-Staffel habe ich beispielsweise ein paar sehr schöne Redensarten extrahiert! Kostproben?

„Der Zug ist abgelaufen!“

„Ich muss mal wieder abnehmen, damit ich wieder in meinen Kleiderschrank passe!“

„Wenn ich so oft unterm OP-Tisch gelegen hätte wie die, würde ich auch anders aussehen!“

„Ich kann mich nicht entscheiden. Ich hab’ grad’ voll die Gehirnschwankungen!“

Sooo macht Fernsehen Spaß!
Aber das sind eben auch echte Leute, die dürfen und sollen das.
(Leider ist die jetzige Staffel da so überhaupt keine Fundgrube.)

Ansonsten wird seit einiger Zeit überall kräftig „mutiert“, Meinungen sind immer „definitiv“ und „absolut“, F-Promis sind „Stars“ (Perfektes Promi-Dinner z.B.: Die meisten Promis hab’ ich noch nie gesehen).
Alles ist natürlich mega– und obersonstwas.
(Gigageil klänge ja leider ein wenig nach Lilalaunebär)
Überall wird bis zum Anschlag übertrieben, bis es keine Steigerung mehr gibt.
Ich kannich mehr. Ich bin da zu alt für.

Klar kann ich auch immer schön arte und 3sat gucken.
Das ist mir aber auf Dauer einfach zu langweilig.

Klar kann ich den Fernseher einfach gelegentlich mal aus lassen…
Das will ich auch ab jetzt mal versuchen.

Und um mal den „Selber Schuld!“ Kommentaren zuvor zu kommen:
Weiß ich! Bätsch!

Aber ich muss mich halt auch mal aufregen!
Jetzt besser. Hapuh.

Spülwasser und Epidermis

Gestern hab ich hier nix geschrieben, weil mir gar überhaupt nix eingefallen ist.

So richtig was abgespielt hat sich hier auch nicht.

Gegen elf am Vormittag kriegte ich einen schmerzhaften Fensterputz-Anfall, der dazu führte, dass ich auf die Schnelle alle meine fünf Fenster entflecken wollte.
Eine Tätigkeit, die mich immer (also 2-3 mal im Jahr) zwischen Angstschüttelfrost und überbordendem Stolz oszillieren lässt. Ich wohn’ ja im 3. Stock und dort habe ich so zweiteilige Fenster, deren obere Glasfläche zwar jeweils hübsch halbrund nach oben ausläuft, sich aber von innen nicht öffnen lässt. Ich muss also auf dem Fensterbrett herumbalancieren und mein ausgestreckter Arm reicht dann grade mal genau bis an die obere, äußere Kante.

Ich habe übrigens Höhenangst. Nur mal so…

Am liebsten würde ich den Hausbesitzer verklagen, weil er mich nötigt, solche Gefahren durch zu stehen. Aber der Hausbesitzer ist total nett und deswegen will ich von der Klage mal absehen.
Stattdessen hatte ich mir mal so ein Teleskopdings gekauft, mit dem das Fensterputzen ein Klacks sein soll. Erste Testergebnisse zeigten, dass das stimmt.
Ein Klacks. Und ein Geschmier. Und Wasser überall da, wo es nicht sein soll. Und das Fenster total unbeeindruckt von der modernen Technik.

Also doch wieder auf die Leiter und Angst gehabt.

Nach anderthalb Stunden war es überstanden und ich fühlte, wie das Adrenalin meine Synapsen übernommen hatte.
Ich tigerte in der Wohnung herum, guckte mir immer wieder alle Fenster zufrieden an, wobei ich murmelte: „Haste jut jemacht. Det sieht dufte aus. Escht schick! Jutjut, meine Kleene… Bravet Tierchen, darfste dich jetzt aufet Soffa lejen und ausruhn, wa!?“

Na, das lasse ich mir ja nicht zweimal sagen und habe dann für den Rest des Tages daran gearbeitet, eine möglichst spektakuläre Sofa-Cellulite hinzukriegen.

Wie das geht?

Tagesdecke mit Rippenstruktur auf’m Diwan ausbreiten und dann schön geduldig ruhig  liegen. Dann ergeben sich früher oder später sehr schicke Muster auf der Pelle.

Z.B. so:

Sofacellulite

(Abb. 1: Mittelschwer ausgepägte Sofacellulite am rechten Unterarm)

Mehlodram

Ich hatte mich ja schon an früherer Stelle über Backstuben und die dort feilgebotenen Waren echauffiert. Hier habe ich noch ein schon etwas älteres Foto, das ich mal beim Einkaufen gemacht hab’.


Lustige_Brote

Besonders der „Wurstheini“ gefiel mir sehr, weil da der „Belag schon drin ist“.
Auch gut: ein Brot, das „Räubern und anderen Männern“ vorbehalten ist.
Naja, wenigstens gibt es noch Männerdomänen; die fallen ja nun eigentlich eine nach der anderen. Da kommt so ein Brot doch bestimmt wie ein Schulterklopfen.

Ein Brot mit den „meisten Sonnenblumen der ganzen Welt“ kommt mir allerdings besonders besonders vor, kann es das doch nur einmal geben und was ist dann mit dem 2. zum halben Preis? Und wie groß ist ein Brot, das die meisten Sonnenblumen der Welt beinhaltet? Passt das denn auch in meine Küche?
Vom Geschmack mal ganz zu schweigen.

Dass die Brote gebacken werden, bevor sie über’n Tresen gehen, finde ich aber gut.

Bei ebenjenem Bäcker gibt es übrigens auch Brötchen, die „Pferdeäppel“ heißen, die zu bestellen ich mich bisher grade noch zurück halten konnte.
Ich gehe da eigentlich nur hin, wenn es im Frühjahr das überaus leckere Bärlauchbrot zu kaufen gibt, das zum Glück bis dato noch keinen lustigen Namen tragen muss, aber ein Gedicht ist, wenn man dicke Schnitten davon kurz mit auf den Grill schmeißt.

Aber auch andere Backstuben beherbergen phantasievolle Bäcker. Wieso ein Brötchen Weltmeisterbrötchen heißen muss, oder sogar Surferbrötchen, Joggerbrötchen, ist mir unklar. Niemand fragt, wieso. Da die Brötchen auch immer in der abgekürzten Version bestellt werden, wandern dann: „1 Weltmeister, 2 Surfer und 4 Jogger!“ in die Tüte.
Na, das raschelt aber mal ordentlich auf’m Nachhauseweg!

Ein Weltmeister ist wohl einer, auf dem Kürbis- und Sonnenblumenkerne kleben!
Das hätte man letztes Jahr mal wissen sollen!
Wir hätten statt Fahnen & Flaggen lieber Brötchentüten & Bäckerschürzen geschwenkt und statt bemalter bemehlte Menschen überall gesehen.

Dann hätt’s womöglich geklappt.
Mit ein bisschen Glück werden bis zum nächsten Jahr Europameisterbrötchen erfunden.
Der Name ist zwar etwas sperrig, aber das Opfer müssen wir dann mal bringen…